Dallas.

Die dritte Woche in der NBA endete für Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks mit einer bitteren Heimniederlage gegen die Chicago Bulls. Dabei hatte die Woche des deutschen Basketball-Stars so gut begonnen.

Dirk Nowitzki wird diese Tage wohl von Taj Gibson träumen. Der Power Forward der Chicago Bulls ist in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA zwar noch kein großer Name, doch in der „Money-Time“, der spielentscheidenden Phase der Partie gegen die Bulls, nahm Gibson den sonst so überragenden Nowitzki komplett vom Parket. Dem deutschen Nationalspieler gelang nur noch ein einziger Punkt in der wichtigen Phase. Die Offensive der Mavs kam allerdings fast ausschließlich vom Deutschen, der insgesamt 36 Punkte erzielte.

Vor allem die Aufbauspieler der Mavericks erwischten einen unterirdischen Abend im heimischen American Airline Center. Jason Kidd (1 von 4), Jason Terry (3 von 15) und insbesondere (mal wieder) J.J. Barea (0 von 7) schossen aus dem Feld überwiegend Fahrkarten und kamen zusammen auf eine Trefferquote von 15,4 Prozent aus dem Feld.

„Bis auf Dirk hatten viele Spieler von uns heute Abend große Probleme“, sagte Mavs-Center Brendan Haywood nach der 83:88-Niederlage. „Aber das Spiel haben wir nicht in der Offensive verloren. Wir haben einfach zu viele Defensiv-Rebounds zugelassen.“ Und das analysierte der ‚Big Man’ von Dallas sehr treffend. Chicago dominierte die Körbe: 59:34 - alleine 20 offensive Rebounds.

Serie endete in New Orleans

Mit einer durchschnittlichen Quote von vier Siegen und drei Niederlagen hält die Heimschwäche der Mavericks hält also. Aber auch auswärts verlor das Team von Coach Rick Carlisle zuletzt. Nach vier Siegen in Folge endete die Serie bei dem Überraschungsteam der NBA, den New Orleans Hornets.

Konnten die Mavericks noch zu Beginn der Woche gegen die Hornissen gewinnen und ihnen damit die ersten Niederlage der Saison zufügen, kostete ausgerechnet ein Ballverlust von Dirk Nowitzki den Sieg der Texaner. Die knappe 97:99-Niederlage nahm Dallas’ Trainer trotzdem auf seine Kappe. „Der letzte Spielzug war mein Fehler. Ich habe Dirk in eine schlechte Situation gebracht.“ Nowitzki spielte gut und war mit 29 Punkten einmal mehr Top-Scorer seines Teams.

Die Defensive ist in Takt

Doch diese Woche hat auch positive Aspekte. Bei den Mavericks und vor allem bei dem Deutschen stimmt die Defensive. Bei dem Sieg über New Orleans zu Beginn der Woche, lobte Nowitzki die Verteidigung seines Teams. „Wir haben den Hornets keine freien Würfe erlaubt und wenig Punkte zugelassen“, betonte Nowitzki, der auch in der Defense enorm zugelegt hat. Wurde der Würzburger in seinen ersten Jahren in den USA nur „irk“ genannt – „No D! No defense!“ – hat er sich taktisch weiterentwickelt und ist in der Verteidigung wesentlich beweglicher geworden. Doch „anders als viele Mannschaften müssen wir als Gruppe verteidigen“, erklärte Coach Carlisle. Und nicht nur verteidigen. Die beiden Niederlagen in Folge zeigen, dass auch die Offense auf mehrere Schultern verteilt werden muss. Ein Nowitzki alleine gewinnt keine Meisterschaft – das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Es liegt in dieser Saison vor allem an Kidd, Tyson Chandler, Jason Terry und vielen weiteren Spielern im Dallas-Trikot.

Zehnte Allstar-Nominierung winkt

Trotz der beiden Niederlagen zum Ende der Woche steht der deutsche Nationalspieler erneut zur Wahl für das Allstar-Game der NBA im Februar in Los Angeles. Für Nowitzki wäre es die zehnte Berufung Die Wahl der Starting-Five des Westens und Ostens findet übers Internet auf der offiziellen Seite der NBA statt, danach wählen die 30 NBA-Coaches die restlichen sieben Akteure der Kader aus.

In den kommenden Partien kann Nowitzki seine Allstar-Fähigkeit weiter unter Beweis stellen. Heute Nacht spielen die Mavericks in Atlanta, am Dienstag kommen die Detroit Pistons nach Dallas und Mittwoch müssen die Mavs nach Oklahoma.