Bostons "Big Three" haben dem "magischen Dreieck" der Miami Heat den Start in die Saison gründlich vermiest. Zum Auftakt der 65. Saison in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA unterlag die neu zusammengestellte Millionentruppe um LeBron James, Chris Bosh und Dwyane Wade bei Vizemeister Boston Celtics 80:88. Dabei stellten Bostons Kevin Garnett, Paul Pierce und Ray Allen das Trio aus dem Sunshine State in den Schatten.
"Es ist ein Gewöhnungsprozess", sagte James nach dem Spiel: "Wir alle wissen, dass Rom auch nicht an einem Tag gebaut wurde, und wir verstehen das. Wir müssen jetzt einfach weitermachen." Defensive Worte eines Offensivkünstlers, der mit 31 Punkten ein respektables Debüt im Trikot der Heat feierte. Die Celtics traten jedoch als Team auf und machten dadurch den Unterschied. So sorgten Garnett (10 Punkte, zehn Rebounds), Pierce (19/9) und Allen (20/1) nicht nur in der Offensive für Wirbel, sondern räumten auch unter dem Korb auf.
Die Unterstützung für James, wertvollster Spieler der vergangenen zwei Spielzeiten, der im Sommer für rund 90 Millionen Euro von den Cleveland Cavaliers nach Florida gewechselt war, blieb hingegen aus - die Teamleistung ließ erheblich zu wünschen übrig. Chris Bosh, Neuzugang von den Toronto Raptors, kam auf enttäuschende acht Punkte. Während der zweiten Halbzeit erzielte der 26-Jährige in 18 Minuten auf dem Parkett lediglich vier Zähler. Auch Wade blieb eher blass - auf seiner Scorecard standen nach der Niederlage nur 13 Punkte.
"Wir wissen, dass uns viele Menschen beobachten. Damit umzugehen, ist eine andere Sache", sagte ein enttäuschter Bosh: "Doch wir müssen jetzt ruhig bleiben." Durchhalteparolen nennt man so etwas im Fachjargon. Allerdings ist noch lange nicht aller Tage Abend. Sollten die Heat in Fahrt kommen und die Automatismen der Superstars greifen, gilt Miami mit seinem kongenialen Trio als einer der Topfavoriten auf den Titel. Heat-Headcoach Erik Spoelstra bilanzierte nach der Niederlage: "Wir wussten, dass es einen Prozess geben wird - und dieses war der erste Schritt."
Lakers starten mit Sieg
Derweil sind die Los Angeles Lakers auf dem Weg zum dritten Titel in Serie mit einem 112:110-Erfolg gegen die Houston Rockets in die Saison gestartet. Das Team um Superstar Kobe Bryant hatte zwar Mühe mit den Rockets, doch am Ende stand ein knapper Erfolg zu Buche. "Wir haben hart für den letzten Titel gearbeitet, aber jetzt sind wir wieder auf einer neuen Mission", sagte Forward Ron Artest nach der Partie und deutete damit an, dass der Weg zum prestigeträchtigen Meisterring ein weiter ist. Der einzige deutsche NBA-Star Dirk Nowitzki wird sich die Titelfavoriten genau angeschaut haben. Der 32-Jährige musste sich einen Tag länger als James, Garnett, Bryant und Co. gedulden, erst in der Nacht zum Donnerstag griff der deutsche Nationalspieler gegen die Charlotte Bobcats ins Ligageschehen ein. Es ist bereits der 13. Anlauf des Würzburger Superstars auf den begehrten Titel: "Ich werde nicht aufgeben."