Monte Carlo. .
Voller Genugtuung erfuhr Robert Harting am Freitag bei Massagen in der Physiotherapie, dass der frühere Dopingsünder Justin Gatlin aus den USA nicht zu den drei Finalisten für die Wahl zum Welt-Leichtathleten des Jahres 2014 gehört. „Noch mehr gefreut hätte mich, wenn er von selbst drauf gekommen wäre nicht anzutreten. Schließlich ist es ein Ehrenpreis, und er hat sich ja nicht ehrenhaft verhalten“, sagte der Berliner.
Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hatte nach einem zweiwöchigen Wahlverfahren bekanntgegeben, dass Hochspringer Mutaz Essa Barshim aus Katar, Marathon-Weltrekordler Dennis Kimetto aus Kenia und der französische Stabhochsprung-Star Renaud Lavillenie die drei Finalisten für die im November stattfindenden Wahlen sind.
Olympiasieger Harting hatte sich wegen der Nominierung des US-Sprinters Gatlin zuvor von der zehn Kandidaten umfassenden Liste streichen lassen und damit für Aufsehen gesorgt. „Der eigentliche Erfolg ist nun die Änderung der Regularien für die Wahl im nächsten Jahr“, erklärte Harting. Die vom 30-Jährigen aufgedeckte Lücke will der Weltverband schnellstmöglich schließen. Die Athletenkommission wird dem IAAF-Council einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten. Die modifizierte Regel, keine dopingbelasteten Sportler auf die Shortlist zu setzen, könnte somit schon bei der Wahl im Weltmeisterschafts-Jahr 2015 erstmals zur Anwendung kommen.
Gatlin war in diesem Jahr die schnellste Zeit über 100 Meter gelaufen, aber schon 2001 und 2006 zweimal wegen Dopings gesperrt worden. Eigentlich hätte dem Amerikaner nach dem zweiten Doping-Vergehen eine lebenslange Sperre gedroht. Als Wiederholungstäter wurde er aber wegen seines Geständnisses zunächst für acht Jahre gesperrt. Später wurde die Sperre auf vier Jahre reduziert.