Kailua-Kona. .

Jan Frodeno weiß, dass diese Ansage nicht besonders originell klingt. Zumindest nicht für seine Verhältnisse. „Es könnte schon eine intensive Nummer werden“, glaubt der neue Star der Ironman-Szene. Und meint den Mythos Hawaii, den der bekannteste deutsche Triathlet erstmals nicht aus sicherer Entfernung als Fernsehexperte beschreibt, sondern die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen selbst angeht. Gab es jemals einen so genannten „Rookie“, einen Neuling, der mit so viel Vorschusslorbeeren nach Kailua-Kona gekommen ist? Als Eisenmann mit dem „größten Speed“ beschreibt ihn anerkennend sein Konkurrent Sebastian Kienle.

Der 30-jährige Langstreckenspezialist und der 33-jährige Umsteiger von der Olympischen Distanz haben sich Anfang Juli beim Frankfurt Ironman einen heroischen Zweikampf geliefert, von dem viele glauben, dass er sich am Samstag (18.25 Uhr MESZ/ab 0 Uhr live hr-fernsehen) wiederholen könnte. „Ich glaube, das Härteste – was ich zumindest in Frankfurt gemerkt habe – ist die Birne“, sagt

Frodeno, wohl wissend, dass er mentale Stärke bei seinem Olympiasieg 2008 in Peking nachgewiesen hat.

„Frodo“ erweckt nicht den Eindruck, als sei er mit Selbstzweifeln angereist. Seine Ankündigung sieht den Hawaii-Sieg zwar erst für 2015 vor, aber warum sich dagegen wehren, wenn es schon jetzt im Wasser und zu Lande prima aussieht? Die Vorbereitung soll ähnlich prächtig verlaufen sein wie bei Kienle, der sich bereits seit Wochen akklimatisiert hat. Es braucht den perfekten Tag, um die achtstündige Tortur als Triumphator zu überstehen, und er weiß, dass er mit einem gehörigen Rückstand auf Frodeno aus dem Meer steigen wird.

Nur wenn er in seiner Spezialdisziplin auf dem Rad den Turbo zündet, erscheint sein Triumph möglich. Es wäre übrigens der erste eines deutschen Athleten nach Normann Stadler 2006. Dazu gibt es noch einen Debütanten zu beachten: Nils Frommhold. Dem 28-Jährigen wird immenses Potenzial zugeschrieben, doch er gibt ehrlicherweise zu: „Mir fällt es schwer, mein Ziel in Zahlen zu definieren.“ Dies sei nur der Startpunkt für die Aufholjagd in den nächsten Jahren.

Brav, brav. Da weiß einer, dass in dieser Sportart in jeder Hinsicht Ausdauer zählt. Zumal schwer einzuschätzen ist, in welcher Form sich etwa Titelverteidiger Frederik van Lierde, Bart Aernouts oder aber die zähen Asketen Timothy O’Donnell oder Andrew Starykowicz befinden.