Sotschi. .

Der Zustand des verunglückten Formel-1-Piloten Jules Bianchi ist nach Angaben seines Vaters weiter kritisch. „Es gibt keine nennenswerten Veränderungen. Jeder weiß, dass er in einer kritischen Phase ist“, sagte Philippe Bianchi . „Jules kämpft, wie er immer gekämpft hat. Wie auf der Strecke. Er ist stark.“

Philipp Bianchi und seine Frau sind nach dem Unfall ihres 25-jährigen Sohnes am Sonntag beim Rennen in Suzuka in die Klinik nach Yokkaichi gereist. Jules Bianchi hatte bei dem Unglück in Japan schwere Kopfverletzungen erlitten

Der Rennstall Marussia wird bei der Formel-1-Premiere in Russland an diesem Sonntag (13 Uhr/RTL) aus Respekt vor seinem französischen Piloten nur mit einem Auto antreten. Das gab das Team am Freitag vor dem ersten Training auf dem neuen Kurs in Sotschi bekannt. Man habe die Rennkommissare schriftlich darüber informiert, dass der zweite Wagen zurückgezogen wird.

Am Donnerstag stand noch Ersatzpilot Alexander Rossi (USA) auf der offiziellen Meldeliste des Internationalen Automobilverbandes. Das Team sei aber der Meinung, dass angesichts der schwierigen Umstände nur der Wagen mit Stammpilot Max Chilton angemessen ist. Die Crew von Bianchi habe ein zweites Auto aufgebaut, das sogar rennbereit sei, aber an diesem Wochenende in der Garage stehen bleiben soll. „Es wird ein sehr emotionales Wochenende für das gesamte Team, aber wir werden versuchen, es hinter uns zu bringen. Und wir beten weiter für Jules“, sagte Chilton.

Sicherheits-Diskussion der Fahrer

Die Fahrer der Formel-1-Pilotengewerkschaft GPDA wollen in Sotschi über mögliche Maßnahmen nach dem Unfall von Bianchi diskutieren. „Wir müssen dort unsere nächsten Schritte bereden, wie wir den Sport unterstützen können, damit er noch sicherer wird“, sagte der aktuelle WM-Zweite Nico Rosberg von Mercedes am Rande des Autodroms von Sotschi. Welche Möglichkeiten genau besprochen werden sollen, sagte Rosberg nicht. Es gebe bestimmte Themen, er wolle aber nicht darauf eingehen, betonte der 27-Jährige.

Beim Freien Training am Freitag gab es dann wieder das gewohnte Bild: Lewis Hamilton hat sich mit der Tagesbestzeit an die Spitze gesetzt. Der WM-Führende aus Großbritannien schaffte die 5,853 Kilometer lange Strecke im Olympiapark von Sotschi als einziger unter 1:40 Minuten. Der achtmalige Saisonsieger benötigte am Nachmittag im zweiten Freien Training 1:39,630 Minuten.

WM-Verfolger Rosberg, der in der ersten Session am Morgen auf Platz eins gefahren war, wurde Vierter mit 0,912 Sekunden Rückstand. Zwischen das Silberpfeil-Duo schoben sich McLaren-Pilot Kevin Magnussen und Ferrari-Fahrer Fernando Alonso. Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel kam im Red Bull nicht über Platz neun hinaus. Nico Hülkenberg wurde im Force India Zwölfter,