Gleneagles. .

Ein wenig tut es Bernhard Langer weh, nicht dabei zu sein. Der elfte Ryder Cup (26. bis 28. September im schottischen Glen-eagles) bleibt für den Golf-Routinier ein unerfüllter Traum. „Die Hoffnung war da nach dieser Saison, viele Leute haben davon gesprochen“, erzählt der 57-Jährige bei einem Abstecher nach Deutschland, wo er am Sonntag im Winston Golfklub bei Schwerin auch in seinem Alter noch Zielstrebigkeit und Siegeswillen demonstrierte. Erst im Stechen musste er sich geschlagen geben.

Doch Erfolge auf der Senior Tour in Europa und den USA zählen nicht für die aktuelle Weltrangliste. „Für Kapitän Paul McGinley ist es schwierig, ich spiele nicht die gleichen Turniere, er kann nicht vergleichen“, sagte er. Immerhin wurde er aber Achter in Augusta.

Nach seinem zweiten Majorsieg bei den Ü 50 in diesem Jahr hatte sein Konkurrent Colin Montgomerie ihn für den Kontinentalvergleich ins Spiel gebracht. „Paul hat mich dann aber angerufen und mir erklärt, warum er dagegen entschieden hat“, berichtet Langer vom Gespräch mit Kapitän McGinley.

2004 feierte Langer als Kapitän der Europäer den Triumph in Oakland, nun traut er Martin Kaymer, dem er beim Überraschungssieg in Medinah vor zwei Jahren noch Tipps gab, eine tragende Rolle zu: „Er hat dieses Jahr zwei Riesen-Turniere gewonnen, viel gelernt über sich und das Spiel und den Ryder Cup. Er wird weiter lernen, er ist jung.“ Sicher werden die beiden simsen, wie schon bei der US Open im Sommer.

Im Gegensatz zu vielen Experten ist für Langer das europäische Team in Schottland nicht hochfavorisiert. „Ich hoffe für den Cup, dass es eng wird. Paul ist ein intelligenter Mensch und hat gute Leute um sich herum, er wird viel mit den Spielern reden“, meint der vielmalige Champion aus Anhausen.

Bewerbung für 2022 vorantreiben

Selbst aufzuhören, daran denkt Langer noch nicht. Daneben will er die Bewerbung um die Ausrichtung des Ryder Cups 2022 in Deutschland vorantreiben: „Das Wichtigste ist, die Regierung in Deutschland zu überzeugen, dass sie dahintersteht.“ Beim letzten Bewerbungsverfahren, als man Frankreich für 2018 unterlegen war, fehlte die Unterstützung aus der Politik. Bei einer erfolgreichen Bewerbung könnte Langer vielleicht doch noch einmal dabei sein – ein zweites Mal als Kapitän.