Leverkusen. .

Mitte der ersten Hälfte trafen sich die Blicke von Roger Schmidt und Robin Dutt. Leverkusen, Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga, hatte sich gerade mal wieder in rasender Geschwindigkeit vor das Tor des Gegners kombiniert, und nun schauten sich die Cheftrainer von Bayer und Werder für eine Sekunde in die Augen. Dann aber wollte Dutt nicht mehr hinsehen: Beide Arme vor dem Oberkörper verschränkt, starrte Bremens Übungsleiter auf seine Schuhspitzen. Ein stummer Kommentar, der die krasse Unterlegenheit seines Teams hübsch untermalte.

Eine Überraschung brachte seine Mannschaft dennoch zustande: Vor allem mit dem schmeichelhaften 1:1-Pausenstand, den Fin Bartels in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sicherstellte. Den Endstand von 3:3 hatten sich die Bremer nach einer kunterbunten zweiten Halbzeit dann deutlich mehr verdient.

Dabei schien der eingeplante Heimsieg für Schmidts Ensemble nach gut einer Viertelstunde nur Formsache. Nach einem Querpass von Stefan Kießling ließ Rechtsverteidiger Tin Jedvaj den Ball mit Karacho an die Unterkante der Latte krachen – von wo das Spielgerät zum 2000. Leverkusener Bundesligatreffer ins Tor sprang.

Ohnehin stand das Aluminiumrechteck vor der Südtribüne der BayArena zum Start ins Wochenende mächtig unter Beschuss. Der fast ununterbrochene Sturmlauf von Bayer wurde in regelmäßigen Abständen von einem satten „Klong“ drapiert. Erstmals nach elf Minuten, als Gonzalo Castro aus 21 Metern den Innenpfosten traf. Dann nach einer knappen halben Stunde, als Innenverteidiger Emir Spahic einen Kopfballableger von Kießling an den Pfosten beförderte. Und ein drittes Mal in der 35. Minute – diesmal mit dem Hauptdarsteller Levin Öztunali, der den Ball aus der Drehung mit links an den Querbalken drosch.

Dank Bartels konnte Robin Dutt zehn Minuten später trotzdem mit geballter Faust zu seiner Halbzeitansprache eilen. Ihr Glück kaum fassen konnten die Bremer nach einer Stunde – als Angreifer Di Santo unter Keeper Bernd Leno hindurch zum 2:1 traf. Doch die Freude der Gäste währte nur kurz, drei Minuten später stellte Hakan Calhanoglu die Partie mit einem direkt verwandelten Freistoß wieder auf pari. Das Spiel wogte nun hin und her, kippte mit dem Treffer von Son wieder auf die Leverkusener Seite, ehe Prödl (85.) zum 3:3-Endstand traf.