Monza.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat nach der „Schlitz-Affäre“ von Spa ein Machtwort gesprochen. Der Österreicher drohte seinem Formel-1-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Fall weiterer Kollisionen mit Entlassung. „Wir müssten Entscheidungen treffen und als Konsequenz eine andere Fahrerpaarung haben“, sagte Wolff der BBC vor dem Großen Preis von Italien in Monza (Sonntag, 14 Uhr, RTL). „Wenn wir nicht in der Lage sind, beide dazu zu bringen, dem Teamgeist von Mercedes zu folgen, müssen wir uns das eingestehen.“

Derweil räumte Hamilton ein, dass ihm der Belgien-Crash vor knapp zwei Wochen zunächst erheblich zugesetzt hat. „Die ersten Tage, nachdem ich in Spa wegen der Kollision mit meinem Teamkollegen Nico Rosberg aufgegeben habe, waren hart“, sagte der Brite in seiner BBC-Kolumne. „Ich habe Sonntagnacht nach dem Rennen ein wenig mit dem Schlaf gekämpft.“ Es habe ihn beschäftigt, dass er zum dritten Mal Punkte gegenüber Rosberg verloren hatte.

Rosberg und Hamilton waren im Verlauf dieser Saison schon mehrmals anein-andergeraten, allerdings noch nie so heftig wie in Spa. Dort eskalierte der Streit zwischen den beiden Titelfavoriten.

Der deutsche WM-Spitzenreiter schlitzte seinem britischen Teamrivalen bei einem Überholmanöver beim Großen Preis von Belgien bereits in der zweiten von 44 Runden ein Hinterrad auf. Hamilton fiel dadurch aussichtslos zurück und gab kurz vor Rennende auf. Rosberg wurde Zweiter. Wolff, Technikdirektor Paddy Lowe und Team-Aufsichtsrat Niki Lauda übten scharfe Kritik an der von ihnen selbst als „Harakiri“ und „unakzeptabel“ bezeichneten Aktion. Bei einem Krisengipfel am vergangenen Freitag legte der Rennstall fest, dass es keine weiteren Berührungen zwischen den beiden Fahrern auf der Rennstrecke geben dürfe. Sonst drohten drakonische Disziplinarmaßnahmen. Rosberg musste angeblich eine Geldbuße in sechsstelliger Höhe bezahlen. Wolff wollte sich dazu nicht äußern.