Leverkusen. .

Sie hüpften, tanzten und klatschten sich ab: Die auf dem Rasen zelebrierte Kurzparty nach dem Sturm in den Kreis der Champions-League-Millionäre machte klar: Bayer Leverkusen scheint mit dem neuen Trainer Roger Schmidt auf bestem Weg zu sein, ein ernsthafter Herausforderer zumindest der nationalen Branchenriesen aus München und Dortmund werden zu können.

Geschäftsführer Michael Schade lächelte genüsslich und hielt nach dem 4:0 (3:0) im Rückspiel des Königsklassen-Playoffs gegen den völlig überforderten FC Kopenhagen fest: „Wir haben alle kurzfristigen Ziele erreicht, es war ein perfekter Saisonstart.“ Vier Pflichtspiele, vier Blitztore, 15:2 Treffer – besser kann es kaum laufen. Und dass nun mit der neunten Qualifikation für die Gruppenphase mindestens zwischen 15 und 20 Millionen Euro an Erlösen erzielt werden, ist ein mehr als willkommener Zugewinn. „Jetzt bin ich überglücklich“, ließ Schade wissen.

Schmidt vom Willen beeindruckt

Der Südkoreaner Heung-Min Son nach nur 69 Sekunden, Hakan Calhanoglu (7.) und Stefan Kießling (31., Foulelfmeter/65.) zerstreuten letzte Zweifel am Weiterkommen vorzeitig und ließen Schmidt von seinem Team schwärmen. Was ihn beeindruckte? „Der Wille der Mannschaft, eine frühe Entscheidung herbeizuführen“ – das Phänomen sieht der einstige Kunststofftechniker gelassen: „Angst hätte ich, wenn wir das Gegenteil von Frühform hätten. Es gibt Schlimmeres.“ Auch Bayer-Sportchef Rudi Völler lobte die Arbeit des Trainers: „Da geht die Post ab. Man muss kein großer Experte sein, um zu sehen, dass sich da etwas verändert hat.“

Der von Schmidt geforderte Powerfußball mit Dauerpressing und extremer Präsenz, seine Prämisse, „die Dinge sofort und kompromisslos umzusetzen“, machen den Bundesliga-Vierten der vergangenen Spielzeit in der Frühphase der aktuellen selbstbewusst wie lange nicht. „Wir waren eiskalt“, sagte Doppel-Torschütze Kießling, der den Lauf mit Bayer auch in der Königsklasse fortsetzen will. Kießling weiß aber auch: „Das wird schwer genug, denn da kommen ganz andere Kaliber.“