New York. .

Cool und abgeklärt hat Deutschlands Spitzenspielerin Angelique Kerber in der Sommerhitze von New York die dritte Runde der US Open erreicht. Bei Temperaturen von knapp über 30 Grad Celsius ließ die 26 Jahre alte Tennisspielerin aus Kiel der russischen Qualifikantin Alla Kudrjawzewa am Mittwoch keine Chance und feierte nach 1:13 Stunden Spielzeit einen ungefährdeten 6:2, 6:4-Erfolg.

Im Kampf um den Achtelfinal-Einzug beim vierten und letzten Grand-Slam-Turnier der Saison wartet nun allerdings eine anspruchsvollere Aufgabe auf die an Nummer sechs gesetzte Kerber. Die US-Open-Halbfinalistin von 2011 bekommt es mit der 17 Jahre alten Belinda Bencic zu tun. Der Teenager aus der Schweiz gewann 2013 den Juniorinnen-Titel bei den French Open und in Wimbledon und hat sich mittlerweile bis auf Platz 58 der Weltrangliste vorgearbeitet.

Bencic wird die deutsche Fed-Cup-Spielerin vermutlich weitaus mehr fordern als die Nummer 137 der Welt aus Moskau. Gegen Kudrjawzewa startete Kerber zwar mit einem völlig missratenen Stoppball, den ihre Kontrahentin locker erlaufen und übers Netz befördern konnte. Auch musste sie im zweiten Spiel einen Breakball abwehren, um nicht mit 0:2 in Rückstand zu geraten. Doch im ersten Satz blieben dies die einzigen Unkonzentriertheiten, die sich die Norddeutsche leistete.

Nach dem Ausgleich zum 1:1 nahm sie der Russin anschließend zweimal das Aufschlagsspiel ab, ging 5:1 in Führung und entschied nach 31 Minuten Durchgang eins für sich. Die heftige Hitze schien die Kielerin nicht sonderlich zu stören. Immer wieder legte sie sich während der Seitenwechsel unter dem schattenspendenden Schirm ein mit Eis gefülltes Handtuch in den Nacken. „Ich traue ihr alles zu, weil sie gegen jede Spielerin gewinnen kann“, hatte Bundestrainerin Barbara Rittner vor dem Turnier gesagt.

Doch Kerber zeigt auch immer wieder unverständliche Wackler und Unsicherheiten. So ließ die Linkshänderin im zweiten Satz ein frühes Break zum 0:2 zu und haderte nach einem Ball ins Aus: „Wo spielst du die nur wieder hin?“ Mit einem lauten „Come on“ feierte sie das Break zum 5:4 und nutzte anschließend ihren zweiten Matchball.