Mönchengladbach. .
Weltmeister Christoph Kramer hat Armin Veh ein perfektes Bundesliga-Comeback auf der Trainerbank des VfB Stuttgart verdorben. Der eingewechselte Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach sorgte am Sonntag in der 90. Minute für den späten 1:1 (0:0)-Ausgleich. In einer insgesamt mauen Partie vor 50 203 Zuschauern erzielte Alexandru Maxim (51. Minute) die Führung für den VfB, der mit dem Meistercoach von 2007 vor einer Woche in Bochum aus dem Pokal geflogen war und mit dem Punkt in Gladbach zumindest einen kompletten Fehlstart verhinderte.
Die Gladbacher warten weiter seit mehr als neun Jahren auf den ersten Heimsieg gegen ihren Angstgegner, der seinerseits seit vergangenem November nicht auswärts gewinnen konnte. „Wenn man so spät das 1:1 bekommt, ist man natürlich ein bisschen traurig. Aber es ist auch verdient gewesen“, erklärte Veh.
Ohne Tempo und Impulse
„Wir haben ohne Tempo, ohne Impuls nach vorne gespielt“, kritisierte Borussen-Trainer Lucien Favre, der aber zumindest mit dem Punkt zufrieden war. „Es ist eine enorme Erleichterung, dass wir noch ausgeglichen haben.“
Der Schweizer leistete sich den Luxus, zu Beginn noch auf den insgesamt neunten Weltmeister des Teams vom Niederrhein zu verzichten: Kramer wurde vor dem Anpfiff auf dem Rasen geehrt und von den Fans mit Sprechchören gefeiert. Nach der Einwechslung in der 73. Minute sorgte der 23-Jährige mit seiner ersten Aktion sofort für Gefahr: Den feinen Lupfer donnerte Neuzugang Thorgan Hazard aber nur an den Pfosten. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit traf Kramer dann selbst per Flachschuss.
„Es war schön, wieder auf dem Platz zu stehen. Ich habe mich wohlgefühlt“, erklärte Kramer sechs Wochen nach dem WM-Finale von Rio de Janeiro. Sein Tor sei auch ein wenig Glück gewesen, gab er zu: „Ich wollte schon irgendwo links schießen, aber wo er reingeht, ist auch Zufall.“
In einem lange Zeit mäßigen Spiel hatten die Heimfans nur wenig Grund zur Freude: Stuttgart kontrollierte die Partie in der ersten Halbzeit – bezeichnend, dass Gladbach im Borussia-Park nur vereinzelt durch Konter gefährlich wurde.
Am Donnerstag steht für die Gladbacher erneut ein wichtiges Heimspiel an: Gegen Sarajevo soll nach dem 3:2-Hinspielsieg in Bosnien der Einzug in die Europa League perfekt gemacht werden. Trotz der optimalen Ausgangslage muss die Borussia offensiv zwingender auftreten.