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Yann Sommer war erleichtert nach dem internationalen Pflichtspiel-Debüt für seinen neuen Klub. „Ich bin froh, dass die Szene nicht so wichtig war“, befand der Schweizer Torhüter des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Mit den Siegen im DFB-Pokal und in den Europa-League-Playoffs feierte der Ter-Stegen-Nachfolger zwar einen optimalen Saisoneinstand mit der Borussia. Doch nach dem 3:2 (2:1)-Erfolg im Hinspiel beim FK Sarajevo blieb ein fader Beigeschmack, weil Sommer beim 1:1-Ausgleichstreffer durch Bojan Puzigaca erneut patzte und Borussia damit in Schwierigkeiten brachte.

Natürlich waren alle bemüht, die Szene nicht zu hoch zu hängen. „Er ist erfahren genug und weiß, was da passiert ist“, sagte Sportdirektor Max Eberl zu der Szene nach einem Freistoß, als Sommer am Ball vorbei faustete. „Ich bin bei der Flanke geblockt worden. Aber das nehme ich auf meine Kappe“, sagte der neue Gladbacher Torhüter, der zuvor schon in den Testspielen bei Twente Enschede und gegen Athletic Bilbao an insgesamt vier Gegentreffern entscheidend beteiligt war.

Neueinkauf für sechs Millionen

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Kein Wunder, dass der für sechs Millionen Euro verpflichtete Keeper auch den Rücktritt der Schweizer Nummer eins, Diego Benaglio, aus der Nationalmannschaft nicht weiter kommentieren wollte. Sommer gilt in der Schweiz als der Nachfolgekandidat. „Das ist für uns überraschend. Wir werden sehen, was kommt“, sagte Sommer, der jetzt seinem Bundesliga-Debüt am Sonntag gegen den VfB Stuttgart entgegenfiebert.

Mit dem Erfolg in Sarajevo sind die Gladbacher vor dem Punktspielstart voll im Soll und haben große Chancen auf den Verbleib im Wettbewerb. Daran hatten gleich zwei Spieler großen Anteil. Einmal Branimir Hrgota, der wie schon beim 3:1-Erfolg in Homburg zwei Tore zum Sieg beisteuerte, und dazu Neuzugang Andre Hahn, der in beiden Spielen jeweils den Führungstreffer erzielte und für mächtig Dampf auf dem rechten Flügel sorgte.

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„Wir haben einige positive Dinge gesehen, aber wir haben sicherlich auch noch Luft nach oben“, befand Eberl. Zumal in Weltmeister Christoph Kramer, der zum Bundesligastart wohl wieder im Kader steht, und Max Kruse noch zwei wichtige Spieler nicht zur Verfügung standen.

Hrgota mit dem Doppelpack

Hrgota war überglücklich nach seinem zweiten Doppelpack innerhalb von sechs Tagen. „Das gibt mir viel Selbstvertrauen. Das Spiel fand ja in der Nähe meiner Geburtsstadt statt, es waren auch ein paar Familienmitglieder da“, sagte der Matchwinner.

Für Trainer Lucien Favre ist der Tor-Lauf seines jungen Mittelstürmers keine Überraschung. „Ich habe immer gesagt, dass er vor dem Tor sehr gefährlich ist. Er hat viel Potenzial“, meinte der Coach, der wohl auch im Spiel gegen Stuttgart auf seinen derzeit besten Torjäger setzt. Ansonsten wird der Schweizer bei dem anstrengenden Programm mit fünf Spielen in 15 Tagen wohl wieder personelle Änderungen vornehmen.