Frankfurt. .
In dem seit Wochen offen ausgetragenen Streit um die Kostenbeteiligung an Polizei-Einsätzen hat die Deutsche Fußball Liga erstmals deutlich versöhnlichere Töne angeschlagen. „Wir würden uns wünschen, dass alle klugen Leute in diesem Bereich an einen Tisch kommen - also DFB, DFL, Bremen und der SV Werder Bremen. Und so wie ich die Signale verstanden habe, ist da Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten vorhanden“, sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig (Foto) am Samstagabend im ZDF-Sportstudio.
Der Spitzenfunktionär ließ sogar Zweifel an der Entscheidung von DFB und DFL durchschimmern, Bremen das EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Gibraltar weggenommen zu haben. „Über die Tatsache, ob man das Länderspiel von A nach B verlegt, darüber kann man sicherlich diskutieren. Ich habe Verständnis dafür, wenn man die Entscheidung kritisiert“, sagte Rettig.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist, dass der Bremer Senat im Juli beschlossen hatte, die DFL künftig an den Kosten für Polizeieinsätze bei Hochsicherheitsspielen in der Fußball-Bundesliga beteiligen zu wollen. Das muss nach der Sommerpause erst noch vom Parlament des Bundeslandes bestätigt werden. Aber DFB und DFL reagierten umgehend und verlegten unter anderem das Länderspiel am 14. November von Bremen nach Nürnberg.
Rettig hält den Bremer Vorstoß immer noch für falsch. „Zu glauben, die DFL gibt einen Scheck und dann ist alles wunderbar, das ist aus unserer Sicht zu kurz gedacht“, meinte er.
Als positives Beispiel in einer rechtlich komplizierten und sehr kontrovers geführten Debatte wertete Rettig das Pilotprojekt Nordrhein-Westfalens, die Polizeipräsenz bei weniger gefährdeten Spielen zu reduzieren und dadurch Geld zu sparen. „Das Konzept NRW findet unsere Zustimmung“, sagte er.