Essen. Ein Jahr vor den Weltmeisterschaften in Kasan kommt Russlands Schwimmsport nicht aus den Doping-Schlagzeilen. Der zweifache Freiwasser-Weltmeister Wladimir Djatschin ist nach einer positiven A-Probe von der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA suspendiert worden.
Nach RUSADA-Angaben wurde bei den russischen Meisterschaften Ende Juni eine nicht näher benannte "verbotene Substanz" festgestellt.
Djatschin war 2003 und 2007 Weltmeister über die olympischen 10 Kilometer, holte insgesamt sieben WM-Medaillen und schlug dabei auch Thomas Lurz. Der Würzburger will erstmal Djatschins B-Probe abwarten. "Ansonsten ist das natürlich sehr schade, da es bei uns im Sport eigentlich noch keinen Fall gab", sagte der Freiwasser- Rekordweltmeister aus Würzburg am Freitag auf dpa-Anfrage.
Russlands Schwimmsport steht nach mehr als zwei Dutzend Dopingfällen in den vergangenen vier Jahren besonders im Fokus. Als prominenteste Schwimmerin wurde die Brust-Ausnahmeschwimmerin Julia Jefimowa für 16 Monate gesperrt. Die Weltmeisterin und Weltrekordlerin war Ende Oktober 2013 positiv auf das anabole Steroid Dehydroepiandrosteron (DHEA) getestet worden. Der Olympia-Dritten über 200 Meter Brust war vom Weltverband FINA jedoch keine Absicht unterstellt worden. Die Russin hatte die positive Probe mit dem Gebrauch eines verunreinigten Diätmittels erklärt.