Braunschweig.

Die deutschen Leichtathleten sind die Nummer eins in Europa. Der Gastgeber nutzte bei der Team-EM in Braunschweig den Heimvorteil und gewann mit 371 Punkten vor Vorjahressieger Russland (359,5) und Frankreich (295) den Titel. Nach 2009 in Leira/Portugal war es der zweite deutsche Erfolg bei diesem europäischen Prestige-Wettkampf.

„Das gibt einen Motivationsschub für die Europameisterschaften im August in Zürich“, sagte am Sonntag Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Prokop: „Wir sehen mit Freude, dass wir die führende Nation in Europa sind.“

Nach den drei Einzelerfolgen von Weltmeister David Storl (Kugelstoßen), Christian Reif (Weitsprung) und Arne Gabius (5000 Meter) am Samstag, den die DLV-Asse mit nur drei Punkten vor den Russen beendet hatten, gab es am zweiten Tag sieben deutsche Disziplingewinner. Dabei sorgten die 22-jährigen Youngster Andreas Hofmann (Speerwurf) und Timo Benitz (800 Meter) sowie die zwei Jahre jüngere Malaika Mihambo (Weitsprung) für Überraschungen.

Hinzu kamen die ersten Plätze der WM-Zweiten Christina Schwanitz (Kugelstoß), der Weltrekordlerin Betty Heidler (Hammerwurf) und des 3000-Meter-Läufers Richard Ringer sowie von Diskus-Hüne und Kapitän Robert Harting.

„Der Sieg bei der Team-EM ist eine Botschaft für Zürich. Wir können selbstbewusst und optimistisch dorthin fahren. Nicht nur die Leistungsträger haben überzeugt“, kommentierte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. Bei der EM 2012 in Helsinki hatte Deutschland 16 Medaillen geholt, darunter sechs aus Gold, und war vor Russland die Nummer eins.

Der dreimalige Weltmeister Harting ließ im Diskus-Ring nichts anbrennen. Schon im zweiten Versuch warf der Olympiasieger die Topweite von 67,64 Meter, an die Piotr Malachowski (Polen/65,35) nicht herankam.

Neben den etablierten Kräften konnten auch die jungen Athleten die EM-Bühne positiv nutzen. Für einen Paukenschlag sorgte Andreas Hofmann, der im ersten Versuch den Speer 86,13 Meter weit fliegen ließ. „Woher dieser Wurf kam, weiß ich auch nicht. Ich kann es kaum glauben“, sagte Hofmann. Weitsprungtalent Malaika Mihambo siegte nicht nur mit 6,90 Metern, sondern sprang auch auf Platz eins der europäischen Bestenliste.