Salvador da Bahia. . Freud und Leid liegen auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien dich beieinander. Nationalspieler Mats Hummels durfte sich in seinem ersten WM-Spiel über sein drittes Länderspieltor freuen, musste aber in der 73. Minute verletzt vom Feld. Die Verletzung ist aber nicht schlimm. Glück im Unglück für den BVB-Spieler.
Wuchtig wie ein Walze bahnt sich Mats Hummels den Weg in den Strafraum. Sein Willen, den Ball ins Tor zu hämmern ist die 9000 Kilometer bis nach Deutschland zu spüren. Es sieht locker und leicht aus, wie Hummels die Portugiesen überspringt. Kraftvoll ist sein Kopfball. Unhaltbar. Unaufhaltbar sein sein Jubellauf. Nach seinem 2:0 im WM-Auftaktspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Brasilien kennt der Abwehrspieler kein Halten mehr. Er rennt vom gegnerischen Strafraum zur Bank des DFB-Teams, zeigt mit dem Finger auf einen Auswechselspieler und liegt Sekunden später BVB-Mannschaftskollege Erik Durm im Arm. Begraben von Borussias Schlussmann Roman Weidenfeller und Stürmer Miroslav Klose.
Hummels' 2:0 fiel "zu einem guten Zeitpunkt"
Mats Hummels krönte seinen ersten Einsatz bei einer WM mit seinem dritten Länderspieltor und lieferte eine bärenstarke Leistung ab (DerWesten-Note 1). „Der Mats ist im Kopfballspiel eine unheimliche Waffe“, lobte Bundestrainer Joachim Löw seinen Innenverteidiger, der an der Seite von Per Mertesacker auch defensiv nichts anbrennen ließ. Das 2:0 fiel „zu einem guten Zeitpunkt“, freute sich Löw, der wusste, dass es für den Gegner bei „diesen Bedingungen“ – Temperaturen von über 30 Grad auf dem Platz kombiniert mit 95 Prozent Luftfeuchtigkeit – richtig schwer werde.
Defensiv konzentriert und kompakt, sahen 51.081 Zuschauer im WM-Stadion in Salvador die Offensiv-Show von Thomas Müller, der beim 4:0-Sieg gegen Cristiano Ronaldo und Co. dreifach traf. Einzig die Schrecksekunde in der 72. Minute hemmte kurz die Freude über den Traumstart ins Turnier. Hummels ging in einem Kopfballduell mit Eder zu Boden. Blieb mit schmerzverzehrtem Gesicht liegen und deutete sofort einen Wechsel an. Dr. Müller-Wohlfahrt begleitete ihn vom Platz. Shkodran Mustafi gab sein WM-Debüt. Ein kurzes „Daumen-hoch“ von Hummels in Richtung Fans ließ hoffen, dass es nicht so schlimm sei. Hummels nahm neben Durm auf der Auswechselbank Platz, einen dicken Eisbeutel auf dem rechten Oberschenkel.
Bundestrainer Löw gibt Entwarnung nach Hummels-Verletzung
„Hummels hat irgendwie einen Schlag abbekommen“, erklärte Löw gelassen nach dem Spiel, der Muskel habe zugemacht und er konnte dann nicht mehr sprinten. „Ich gehe mal davon aus, dass das nicht dramatisch ist“, so der Bundestrainer, der mit dem Borussen für das zweite Gruppenspiel am Samstag gegen Ghana plant (21 Uhr/LIVE IN UNSEREM TICKER). Es ließ sich nicht rauslaufen sagte der Verletze selbst und ergänzte: „Eine gewisse Skepsis, ob es doch etwas mehr ist, muss man leider doch immer haben". In den kommenden Tagen werde die medizinische Abteilung „hoffentlich Entwarnung geben.“
Den Jubel erklärte nach dem Spiel nicht der Torschütze, sondern BVB-Mitspieler Durm: „Das hatte keine große Bewandnis“, so der Außenverteidiger. „Wir haben nur vor dem Spiel herumgesponnen, was passiert, wenn einer von uns ein Tor schießt. Er ist dann zur Bank gelaufen und hat mich als erstes gesehen.“ Es sei eine schöne Geste, mit der Bank zu jubeln.
Sein Lachen fand Hummels nach dem Duschen wieder. Auf dem Gruppenfoto mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in der deutschen Mannschaftskabine lachte der 25-Jährige nur mit einem Handtuch bekleidet seine Verletzung weg - an seiner Seite: Erik Durm.
