Salvador. .
Die ersten Trainingsparaden in der Arena Fonte Nova wartete Deutschlands Ballfänger Nummer 1 vor dem Kaltstart in die Fußball-WM gar nicht erst ab. „Mir geht es gut, ich bin fit, ich kann alles machen“, verkündete Manuel Neuer in Salvador. Wenige Minuten nach seinem Auftritt vor der Weltpresse stellte sich der Bayern-Schlussmann erstmals ins Tor der WM-Arena, in der er am Montag gegen Portugal vor allem Tore von Cristiano Ronaldo verhindern soll. „Ich habe allen Belastungen standgehalten“, übermittelte der 28-Jährige an alle Skeptiker.
Vier Wochen nach seinem Sturz auf die rechte Schulter im DFB-Pokalfinale in Berlin fühlt sich Neuer bereit. Auch Joachim Löw sieht kein Risiko in dem Einsatz seines Stammtorwarts. „Manuel Neuer hat alle Einheiten in vollem Umfang absolviert“, so der Bundestrainer.
Immer wieder waren Zweifel aufgekommen, ob für Neuer die Zeit tatsächlich reichen würde, den Kapseleinriss im rechten Schultereckgelenk rechtzeitig auszuheilen. Bei den beiden letzten WM-Tests gegen Kamerun (2:2) und Armenien (6:1) stand jeweils der Dortmunder Turnier-Neuling Roman Weidenfeller im Kasten. Doch auch er hatte eigentlich immer mit Neuers Rückkehr zum ersten Gruppenspiel gerechnet.
„Natürlich hab’ ich jetzt nicht ganz so viele Einheiten gehabt. Aber für mich war erstmal wichtig, dass die körperliche Fitness gegeben ist, dass ich physisch stark bin und auch nichts verliere. Und das habe ich nicht“, berichtete Neuer von der letzten Aufbauphase mit intensivem Training.
Dass gegen die Portugiesen nun all seine Aktionen besonders beobachtet werden, glaubt Neuer nicht. Der Druck sei immer gleich. „Klar, ich habe jetzt kein Spiel mehr gemacht, aber das spielt für mich keine Rolle.“
Ein Kaltstart ins Turnier wird es trotzdem. Und Neuer wird gegen Portugal erstmals eine Abwehrreihe vor sich haben, die mit Boateng, Mertesacker, Hummels und Höwedes nur aus Innenverteidigern besteht. „Als Torwart ist man relativ glücklich“, sagte er mit einem Lächeln zu dieser robusten Verteidigungslinie. Ein Schlussmann will schließlich vor allem, dass hinten die Null steht.