Goiania. Oh wie schön ist es mit Neymar - sagten sich die Spieler Panamas. Sie machten nach einem 0:4 im Testpiele gegen Brasilien Selfies mit dem Stürmerstar.

Im Training verblüffte Neymar da Silva Santos Júnior mit einem seiner unglaublichen Tricks selbst seine Mitspieler: Mit dem eigentlichen Standbein und per Pike kickte Brasiliens Hoffnungsträger den Ball vom Elfmeterpunkt ins Tor. Beim 4:0 (2:0) des WM-Gastgebers und -Favoriten Brasilien gegen Panama im vorletzten Test der Seleção wirbelte der 22-jährige Stürmerstar vom FC Barcelona am Dienstagabend (Ortszeit) dermaßen, dass sogar Luiz Felipe Scolari ins Schwärmen geriet.

"Neymar ist ein Fußballer, der jeden Tag anders spielt. Er improvisiert gut, er ist sehr schnell, sehr agil. Und er überrascht seine Trainer mit immer neuen Spielzügen", meinte Brasiliens Chefrainer. Eine gute Woche vor dem WM-Eröffnungsspiel in São Paulo gegen Kroatien scheint dem Supertalent die Leichtigkeit nicht abhandengekommen zu sein - trotz der immensen Erwartungen in seiner Heimat.

Neymar - der Star Brasiliens

Schließlich soll Neymar, der für ein Gesamtpaket von fast 100 Millionen Euro im vergangenen Sommer vom FC Santos nach Spanien gewechselt war, der große Star dieser Weltmeisterschaft werden und Brasilien zum sechsten Titel schießen. Im Stadion Serra Dourada ("Goldgebirge") von Goiania zeigte sich Neymar jedenfalls in glänzender Form.

Das erste Tor erzielte er mit einem herrlichen Freistoß in der 27. Minute - sein 35. Treffer im 55. Länderspiel. Das dritte durch Hulk (46.) bereitete er per Hacke vor und das letzte durch den eingewechselten Willian (73.) mit einem schönen Pass. Zwischendurch traf noch Dani Alves (40.).

Dabei ist Neymar nach eigenen Angabe noch gar nicht bei 100 Prozent. "Ich bin noch nicht bereit, mir fehlt noch ein bisschen. Am Ende der Partie war ich etwas müde. Aber es sind noch neun Tage, und in Kürze werde ich meine körperliche Topform erreicht haben", erklärte er.

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Zu den Gratulanten von Neymar zählten auch Dante vom FC Bayern München und Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg, die in der Anfangsformation standen. Dante vertrat allerdings den angeschlagenen Kapitän Thiago Silva in der Innenverteidigung und muss möglicherweise zum WM-Auftakt wieder auf die Bank.

Zumal Scolari zwar Neymar lobte, mit seiner Hintermannschaft aber hart ins Gericht ging. "In den ersten 15 oder 20 Minuten war die Abstimmung zwischen Abwehr und Mittelfeld nicht gut. Das hat nicht funktioniert. Wenn der Gegner stärker gewesen wäre, hätten wir ein anderes Ergebnis gehabt", meinte der 65-Jährige. Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass die Mannschaft zuletzt vor etwa drei Monaten zusammengespielt habe und erst seit sieben Tagen gemeinsam trainere. Die WM-Generalprobe steht für Brasilien nun am Samstag gegen Serbien an.

Ronaldo begeistert

Der frühere Weltmeister und Weltfußballer Ronaldo war als Fernseh-Co-Kommentator jedenfalls begeistert: "Die brasilianische Mannschaft hat ihre großen körperlichen und technischen demonstriert." Die knapp 32.000 Zuschauer in Goiania feierten nach dem Abpfiff begeisert die Seleção - und vor allem Neymar. Eine spezielle Wertschätzung erhielt der Profi von einigen Gegenspielern: Die machten von sich und dem möglichen WM-Superstar schon mal eifrig Fotos. (dpa)