München. .

Das erste Mal mit der Meisterschale war für Pep Guardiola „speziell“. Aber nach seiner ersten Bierdusche als Meistertrainer in der Fußball-Bundesliga, die „kalt“ war und „in den Augen brannte“, fühlte sich der Katalane spätestens bei seiner Premiere in bayerischer Tracht auf dem Münchner Rathausbalkon heimisch beim FC Bayern.

„Ich liebe Euch, ich bin ein Münchner, mia san mia“, rief der 43-Jährige am Samstagabend den rund 15 000 jubelnden Anhängern zu. Und Guardiola versprach den Fans auf dem Münchner Marienplatz bei seiner kurzen Ansprache auch gleich noch, dass seine Spieler am kommenden Samstag im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund für sie kämpfen und spielen werden.

In Berlin, wo die Bayern am 25. März die Turbo-Meisterschaft perfekt machten, soll das zehnte Double der Vereinsgeschichte glücken. Nachdem 46 Tage vergehen mussten, bis Kapitän Philipp Lahm im Anschluss an das 1:0 (0:0) zum Bundesliga-Ausklang gegen den VfB Stuttgart endlich von Liga-Präsident Reinhard Rauball die Schale überreicht bekam, soll bis zur Rückkehr auf den Rathaus-Balkon gerade einmal eine Woche vergehen. „Ich hoffe, dass wir uns nächsten Sonntag wieder gemeinsam hier sehen“, rief Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge den Bayern-Fans zu - mit dem DFB-Pokal sollen die Feierlichkeiten dann gekrönt werden.

Auch bei der nächtlichen Titelparty im Münchner Postpalast hatten die letztjährigen Triple-Gewinner „das Pokalfinale im Hinterkopf“, wie Arjen Robben bemerkte. „Wir werden bereit sein“, versicherte der Niederländer. Gegen Stuttgart suchte der 24-malige deutsche Meister aber weitere 90 Minuten nach der nötigen Endspielform.

Erst der eingewechselte Claudio Pizarro rettete mit seinem satten Distanzschuss in der Nachspielzeit die Feierstimmung. Und die erfolgreiche Generalprobe stärkte ein wenig das seit dem Champions-League-K.o. gegen Real Madrid etwas angeknackste Selbstbewusstsein der Rekord-Bayern. „Der Pokalsieg würde uns natürlich gut tun“, gestand Guardiola.

In der Liga konnte Borussia Dortmund um 19 Punkte distanziert werden. Aber eine Woche vor dem Duell um den „Pott“ in Berlin scheint der nationale Rivale etwas besser drauf zu sein. „Es wartet ein Gegner auf uns, der sehr hungrig sein wird“, urteilte Matthias Sammer. Der Sportvorstand verblüffte mit dem Rat an die Münchner Profis, die „fehlenden Prozente“ doch einfach beim Feiern zurückzugewinnen.

Bis Montagnachmittag gab Guardiola seinen Spielern frei, um sich zu erholen. Dann startet er den Countdown für das Finale. Auch die gegen Stuttgart angeschlagen fehlenden Lahm, Ribéry und Götze wollen dann wieder dabei sein, ebenso die gegen den VfB verletzt ausgewechselten Bastian Schweinsteiger (Knie) und Mario Mandzukic (Fuß).