Oberhausen. In der Regionalliga West trennten sich Rot-Weiß Oberhausen und die Reserve von Bayer 04 Leverkusen leistungsgerecht 1:1 (1:1). Beide Treffer fielen bereits in der Anfangsviertelstunde.

14 Grad Celsius meldete die teilweise mit Strom betriebene Anzeigetafel im Stadion Niederrhein zu Spielbeginn, 15 Grad waren es beim Abpfiff. Dazwischen lagen 90 Minuten, die manchem wie Sommerfußball vorkamen. RWO und die U 23 von Bayer Leverkusen trennten sich 1:1 (1:1) in einer zwar guten, aber nie packenden Begegnung. Tabellarisch ging es für beide Mannschaften um nur noch wenig. Dafür aber traten die Rot-Weißen an, der hochkarätig besetzten Elf von Jürgen Luginger zumindest kämpferisch auf Augenhöhe zu begegnen.

Bevor es dazu kam, fielen schon die Tore. Wie in Wiedenbrück zeigte sich die RWO-Innenverteidigung mit dem Anpfiff gönnerhaft. Malcolm Cacutalua fand mit einem langen Pass auf Athanasios Mentizis genau die Lücke zwischen Benjamin Weigelt und Felix Haas. Der Leverkusener stand blank vor RWO-Torwart Philipp Kühn und ließ dem dann keine Chance (4.). Bayer bestimmte danach mit gefährlichem Spiel vor allem über den starken Linksaußen Khaled Narey das Geschehen und doch fiel das nächste Tor auf der anderen Seite. Die erste gelungene Oberhausener Kombination über rechts wurde mit einem Foulelfmeter belohnt. David Jansen hatte sich dort durchgetankt und auf Robert Fleßers am Rand des Fünfmeterraums gepasst. Der wurde zu Boden gedrückt, nahm dies aber auch dankend an. Patrick Bauder verwandelte sicher links unten zum Ausgleich (12.).

Bayer-Reserve mit der gefährlicheren Anlage

Sicherheit brachte dies nicht, zu kombinationsfreudig suchten die Gäste weiterden Weg nach vorn. Glück hatten die Oberhausener nach einem Abstimmungsfehler in der Innenverteidigung über links, doch diesmal war Kühn gegen den Schuss von Luca Dürholtz (22.) auf dem Posten. Danach aber verschafften sich die Spieler von Peter Kunkel mehr Luft und kamen durch Jansen zweimal gefährlich vor das Tor von Niklas Lomb (36./40.). Doch beiden Versuchen fehlte die Präzision. Vor allem beim ersten legte Jansen zu umständlich auf seinen starken rechten Fuß.

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Nach der Pause änderte sich nicht viel am Bild des ersten Durchgangs. Leverkusen bot die gefälligere, letztlich sogar gefährlichere Anlage. RWO antwortete mit seinen Mitteln darauf. Pech hatte Jansen nach einem Schikowski-Lauf über links, er verzog aus kurzer Distanz. Nochmehr Pech hatte kurz darauf Fleßers, der nach einer starken Kombination aus der eigenen Hälfte frei am Sechzehnerstand und vom Assistenten wegen angeblicher Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.

Das Sahnehäubchen bleibt aus RWO-Sicht aus

Doch auch die Leverkusener durften Pech beklagen. So bei einem Schuss von Alexander Bieler aus 14 Metern, direkt danach bei einem Kopfball von Aziz Bouhaddouz. Beide Versuche verfehlten ihr Ziel knapp (63.). Patrick Bauder vertändelte danach aussichtsreich gegen Cacutalua (76.). Doch richtig haarig wurde es kurz darauf vor dem RWO-Kasten. Kühn parierte ganz stark gegen den völlig freistehenden Mathias Hartwig zur Ecke. Das hätte die Führung der Bayer-Talente sein müssen (80.). Der folgende Kopfball von Bouhaddouz warauch nicht von schlechten Eltern.

Den Schlusspunkt setzten die Rot-Weißen und Kunkel will später von Leverkusener Seite gehört haben, dass diese Aktion kein Abseits war. Doch der Schiedsrichter pfiff Fleßers nach dessen Heber in den Leverkusener Kasten erneut zurück. Kunkel: „Das wäre das Sahnehäubchen gewesen.“ Unterm Strich aber waren sich beide Trainer einig, dass die Punkteteilung leistungsgerecht war.

Die Stimmen zum Spiel 

Bayer II-Trainer Jürgen Luginger: Im ersten Durchgang habe ich die Partie ausgeglichen gesehen. Wir haben einige Chancen nicht zu Ende gespielt, Rot-Weiß hatte aber auch die ein oder andere. Im zweiten Durchgang hatten wir mehr Ballbesitz und hätten den Siegtreffer verdient gehabt. Kompliment an meine Mannschaft, die sichin den letzten Wochen richtig reingehängt hat. Schlussendlich muss man mit dem 1:1 zufrieden sein.

RWO-Trainer Peter Kunkel: Ich habe ein gutes Spiel gesehen, beide Mannschaften wollten gewinnen. In den ersten 20, 25 Minuten hatten wir enorme Schwierigkeiten Aber man muss auch sehen, dass wir hier gegen den besten Nachwuchs der Liga gespielt haben. Umschaltspiel, läuferische Fähigkeiten, Zweikampfverhalten und Organisation waren ganz stark. Nach 25 Minuten haben wir uns befreit und nach vorne gespielt. Die zweite Halbzeit war offen. Auch wenn Bayer die besseren Chancen hatte, haben wir ein reguläres Tor erzielt, das aber nicht gegeben wurde. Auch wir haben in den letzten Wochen Großartiges geschafft und sind wie auch heute immer wieder zurückgekommen. Letzten Endes ist das 1:1 gerecht.

RWO-Stürmer David Jansen: Wir mussten wie schon in Wiedenbrück wieder einem Rückstandhinterher laufen. Den Foulelfmeter haben wir erzwungen. Meine Situation Ende der ersten Halbzeit hätte ich besser lösen müssen, dann wäre das die Führung gewesen. Auch im zweiten Durchgang hatten wir noch zwei Chancen zum Sieg, Bayerjedoch auch. In Sachen Vertragsverhandlungen ist bei mir noch alles offen. Ich fühle mich hier zwar wohl, aber es gibt noch nichts zu vermelden. Ich denke, es wird Ende des Monats.

Torwart Philipp Kühn: Das 1:1 ist leistungsgerecht Wir machen uns das Leben selbst schwer und liegen durch Fehler immer wieder hinten. Bei der großen Leverkusener Chance hatte ich Glück, das war ein Reflex. Was meine Verhandlungen angeht: Aus Sandhausen weiß ich noch nichts. Ich glaube, das wird bis Mai dauern. Es gibt noch keine Tendenz. Natürlich möchte ich so hoch wie möglich spielen. Die Betonung liegt aber auf spielen, ich will nicht auf der Bank sitzen.