Nürnberg. .

Dafür, dass sich Borussia Mönchengladbach im Rennen um die internationalen Plätze auf die eigenen Spiele konzentrieren will, kennen Stürmer Max Kruse (Foto) und Sportdirektor Max Eberl die Tabelle der Fußball-Bundesliga dann doch recht detailliert. Als der Torjäger der Borussen nach dem 2:0 (1:0) in Nürnberg über den Augsburger Sieg gegen den FC Bayern informiert wurde, wusste er sofort: „Dann haben die jetzt 42 Punkte.“ Eberl rechnete angesprochen auf das gute eigene Torverhältnis vor: „Ich weiß nur, dass Augsburg minus zwei hat.“

Mit dem vierten Erfolg in fünf Spielen hat sich die Borussia dank 48 Punkten auf den Champions-League-Relegationsrang vorgearbeitet. Weil die direkten Konkurrenten Leverkusen (48), Wolfsburg (47) und Mainz (44) verloren, ist Gladbach der Gewinner des Spieltags. Von der Königsklasse spricht bei den „Fohlen“ keiner, offiziell geht es im Saisonfinale ums internationale Geschäft. Auch Kruse (79./Foulelfmeter), der nach Juan Arangos 1:0 (17.) für die Entscheidung gesorgt hatte, prophezeite: „Es wird ein offener Kampf bis zum Schluss.“

Derweil lagen beim 1. FC Nürnberg die Nerven blank. Das 0:2, die sechste Niederlage in sieben Spielen, der Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. Torwart Raphael Schäfer verlor nach dem Spiel endgültig die Beherrschung. Im Kabinengang fuhr er den sichtlich verdutzten Kruse an: „Du bist Nationalspieler! Das hat mit Profifußball doch nichts zu tun!“

Dabei ging es um den Elfmeter zum 2:0: Nach einem Zweikampf mit Mike Frantz war Kruse theatralisch zu Boden gegangen und hatte dann den Elfer verwandelt. Kruse verteidigte sich, er habe „noch nie eine Schwalbe gemacht.“