Astana. .
Mit einem neuen Wettbewerb für Nationalteams nimmt die Uefa weitgehend Abschied von Freundschafts-Länderspielen. In der Nationenliga wird ab 2019 ein weiterer Titelgewinner neben Europa- und Weltmeister ermittelt. Fragen und Antworten zu den Plänen der Europäischen Fußball-Union:
Wann erfolgt der Start?
Die ersten Spiele sind nach der WM 2018 in Russland geplant. Zwischen September und November soll dann im neuen Uefa-Wettbewerb erstmals gespielt werden.
Welches Format ist geplant?
Je nach Stärke werden die 54 Nationalteams der Uefa-Mitglieder in vier Divisionen eingeteilt. Innerhalb der Divisionen gibt es vier Gruppen mit je drei oder vier Mannschaften. In Hin- und Rückspielen ermitteln die Nationalteams Auf- und Absteiger. Die vier Gruppensieger der Top-Division A qualifizieren sich für ein Finalturnier, bei dem 2019 der erste Titelträger ermittelt wird.
Bleiben EM- und WM-Quali?
Sie bleiben mit kleinen zeitlichen Veränderungen bestehen. Die bisherigen Play-offs nach der EM-Qualifikation entfallen.
Nehmen EM und WM Schaden?
Das bestreiten die Ideengeber, die sich der Stärke ihrer Top-Produkte sicher sind.
Freundschaftsspiele ade?
Nein, aber auf Grund des engen Fifa-Kalenders wird es viel weniger Freundschafts-Länderspiele geben.
Was sagt der DFB?
Präsident Wolfgang Niersbach erklärte, sein Verband habe bei der Uefa Bedenken gegen den neuen Wettbewerb vorgebracht. Dennoch stimmt der DFB „aus Gründen der Solidarität“ dem Plan zu. Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff mahnte: „Wir alle stehen in der Verantwortung, die Schraube nicht zu überdrehen.“ Bundestrainer Joachim Löw sieht nur noch wenig Chancen, sich mit nicht-europäischen Fußball-Kulturen zu vergleichen.
Wie reagiert die Bundesliga?
„Wir sind sehr überrascht, dass dieses Thema ohne Vorankündigung auf die Tagesordnung gekommen ist und ein so weitreichender Beschluss getroffen wurde“, so Borussia Dortmunds Präsident Reinhard Rauball. Mit seiner Kritik steht der Ligapräsident nicht allein. HSV-Chef Carl Jarchow: „Wir glauben, dass es genug Wettbewerbe gibt.“ Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade meint: „Ich befürchte, dass der Fußball in Gefahr gerät, sich zu inflationieren.“