Madrid. .

Nach einem tollen Clásico witterte Cristiano Ronaldo eine Verschwörung. Bei der 3:4-Niederlage von Real Madrid gegen den FC Barcelona mit Lionel Messi als strahlendem Sieger wähnte der Weltfußballer finstere Mächte beim spanischen Fußball im Spiel. „Einige Leute wollten nicht, dass wir gewinnen“, schimpfte er. Seine Verschwörungstheorie erinnerte an die Zeiten von Trainer José Mourinho, der bei Misserfolgen der „Königlichen“ auch gerne dunkle Mächte vermutete.

„Vielleicht wollen sie nicht, dass Real Madrid die Liga gewinnt“, vermutete Ronaldo. „Ich bin seit fünf Jahren hier und weiß, wie einige Dinge laufen.“ Er bezog sich auf umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Mallenco, der drei Elfmeter gab – zwei für Barça, einen für Real – und Reals Sergio Ramos wegen einer Notbremse vom Platz stellte.

Der Abwehrchef sah es ähnlich wie Ronaldo. „Wenn sie die Liga wieder spannend machen wollten, ist ihnen das gelungen“, beklagte sich Ramos. „Das war so arrangiert, da ist man machtlos.“ Der spanische Rekordmeister, der sich bis zum Engagement von Mourinho jahrzehntelang mit Schiedsrichterschelte königlich zurückgehalten hatte, verbreitete die Verschwörungstheorie sogar auf seiner Homepage.

Dabei standen Ronaldo & Co mit ihrer Schuldzuweisung ziemlich allein da. In einer Umfrage der mit Real sympathisierenden Sportzeitung „Marca“ meinten zwei Drittel der Leser, der Referee habe Real nicht benachteiligt.

Drei Tore durch Elfmeter

Das Schlagerspiel, einer der besten Clásicos der Geschichte, wogte hin und her. Andrés Iniesta (7.) schoss die Katalanen in Führung, Karim Benzema (20./24.) drehte mit einem Doppelpack das Spiel. Als Barcelona am Abgrund stand, schlug Messis große Stunde. Der Argentinier schoss drei Treffer (42./65./84.) zum Sieg, davon die letzten beiden per Elfmeter. Ronaldos Strafstoß zum zwischenzeitlichen 3.2 für Real (55.) half nichts mehr. „Das war unsere letzte Chance im Titelkampf“, sagte Messi nachher stolz.