Mainz. .

Matthias Sammer war glücklich. Der Münchner Sportdirektor strahlte, als habe der FC Bayern die früheste deutsche Meisterschaft in der Geschichte der Fußball-Bundesliga bereits unter Dach und Fach gebracht. Dabei hatte das 2:0 (0:0) beim FSV Mainz 05 noch nicht dazu gereicht, den ersten Titel der Saison zu sichern. Trotzdem sah man bei den Bayern nur zufriedene Gesichter. „Die Meisterschaft kommt sowieso“, sagte Sammer gelassen nach dem 51. Bundesliga-Spiel ohne Niederlage nacheinander. Wahrscheinlich werden die Münchner den Triumph schon am Dienstag in Berlin bei Hertha BSC perfekt machen.

Harte Arbeit

Was den stets kritischen Sportdirektor so froh stimmte, war die Tatsache, dass das Star-Ensemble von der Isar in Mainz seit langer Zeit endlich einmal wieder in der Bundesliga gefordert wurde. „Genau so ein Spiel haben wir gebraucht“, sagte Sammer, „das war ein sehr ­guter Test gegen eine sehr gute Mannschaft - auch mit Blick auf Manchester United.“

In Ermangelung an Gegnern in der Heimat sind es längst die Auseinandersetzungen mit der europäischen Spitze in der Champions League, auf die sie in München ihren Fokus gelegt haben. „Für uns geht es nur um die beiden Duelle gegen Manchester und dafür müssen wir solche Spiele nutzen“, gab auch Arjen Robben zu Protokoll.

Der niederländische Flügelflitzer biss sich mit seinen Teamkollegen an den laufstarken und pausenlos attackierenden Mainzern rund eine Stunde lang die Zähne aus. „Ich hatte das Gefühl, dass wir manchmal dachten, huch, das kennen wir ja gar nicht mehr“, meinte Sammer. „Und das war gut so, weil so wird es auch in den wichtigen K.o.-Spielen sein.“

Dem Sportdirektor hat es nicht gefallen, dass die Bayern in den vergangenen Spielen hin und wieder den Schlendrian einkehren ließen. Deshalb wird er in diesen Tagen seiner Rolle als Mahner wieder gerecht. „In den Spielen, die jetzt kommen, in denen es um die sogenannte Wurst geht, musst du auf das, was wir können, noch ein, zwei Prozent drauflegen“, forderte der 46-Jährige. „Es geht mir nur um den Rhythmus für die K.o.-Spiele, um nichts anderes“, sagte Sammer nach dem 2:0 durch die späten Tore von Bastian Schweinsteiger (82. Minute) und Mario Götze (87.).

In der eigenen Hand

Doch bevor sie im April gegen das durch den Ausfall von Robin van Persie weiter gebeutelte Manchester beweisen müssen, dass sie ihr Niveau für das internationale Kräftemessen nicht verloren haben, wollen die Bayern die Meisterschaft perfekt machen. „Jetzt fehlt uns nur noch ein Sieg. Wir haben es in der Hand in Berlin, in der Hauptstadt, Meister zu werden“, sagte Trainer Pep Guardiola.