Essen. Die dreimalige Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch beendet ihre Karriere auf dem Höhepunkt und geht als Vorbild in den Ruhestand - eine richtige Entscheidung. Nicht viele Sportler haben vor ihr diese Kunst beherrscht. Ein Kommentar.

Es gab eine Vielzahl von Sportlern, die den richtigen Moment zum Rücktritt verpasst haben. Manche haben sich dabei lächerlich gemacht, andere haben den falschen Zeitpunkt zum Rücktritt sogar dramatisch bezahlen müssen. Zum Beispiel Muhammad Ali, der für ein paar Kämpfe zu viel im Boxring seine Gesundheit ruiniert hat.

Den passenden Augenblick für den Abschied zu erwischen, ist demnach eine Kunst. Maria Höfl-Riesch beherrscht diese Kunst. Nach einer phantastischen Karriere im alpinen Ski-Zirkus hat sie dem Rennsport auf dem Höhepunkt ihrer Karriere „Auf Wiedersehen“ gesagt.

Zwei Olympische Goldmedaillen vor vier Jahren in Vancouver, eine Olympische Goldmedaille jetzt in Sotschi, dazu unzählige Siege und Erfolge im Weltcup und bei Weltmeisterschaften. Hut ab, aber nicht nur vor den Erfolgen, sondern auch vor der Art und Weise, mit der sie ihren Sport betrieben hat: Fair und immer freundlich und nett zu allen.

Es war ein Abschied mit Ankündigung. Schon in Sotschi deutete sie einen möglichen Rückzug an und nutzte die nacholympischen Wochen, um zu überlegen. Es war sicherlich keine leichte Entscheidung, jetzt aufzuhören. Aber es dürfte die richtige gewesen sein.