Lenzerheide. .

War es das traurige Ende einer großartigen Karriere? Nach einem „Schock“ und einer kurzen Nacht „voller Tränen“ legte sich die verletzte Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch zumindest auf den Zeitpunkt ihrer Zukunftsentscheidung fest. Spätestens in 14 Tagen soll der weitere Weg feststehen. „In den Urlaub möchte ich das nicht mitnehmen, den Urlaub möchte ich auf jeden Fall genießen. Ich glaube, das kann ich nur, wenn da klare Verhältnisse herrschen“, erklärte die 29-Jährige am Donnerstag in der Schweiz in einem ARD-Interview. Mit dem „traurigen Ausgang“ des Weltcup-Finales müsse sie nun leben.

Am Tag nach dem Sturz von Maria Höfl-Riesch beim Abfahrtsrennen in Lenzerheide hat sich Anna Fenninger aus Österreich vorzeitig den Sieg im alpinen Gesamtweltcup gesichert. Nach Rang zwei beim Super-G in Lenzerheide kann die 24-jährige Olympiasiegerin in den beiden noch ausstehenden Rennen nicht mehr von Platz eins verdrängt werden. Der Sieg ging vor heimischem Publikum am Donnerstag an die Schweizerin Lara Gut. Die 22-Jährige holte sich auch die Kristallkugel für die beste Super-G-Fahrerin des Olympia-Winters.

Die zur Tatenlosigkeit verurteilte Maria Höfl-Riesch litt wegen ihrer Muskel-, Arm- und Ellenbogenverletzung weiterhin an Schmerzen. Zudem wirkte sie auch wegen ihres fiebrigen Infekts noch mitgenommen. Höfl-Riesch mühte sich aber, ein positives Fazit des Winters zu ziehen: „Wenn es so sein sollte, dass es wirklich vorbei ist, dann ist das natürlich kein schönes Ende gewesen. Trotzdem muss man einfach sagen, dass die Saison super war.“

Fair gratulierte sie der diesjährigen Gesamtklassement-Besten Anna Fenninger. Höfl-Riesch selbst hatte immerhin mit ihrem Erfolg in der Abfahrts-Wertung eine Sehnsucht gestillt. Doch so schön dies und die zwei Medaillen von Sotschi, mit denen sie sich zur erfolgreichsten deutschen Olympia-Alpinen krönte, auch waren: Es wäre bedauerlich, wenn nun solch ein schmerzhafter Sturz den Schlusspunkt hinter die Laufbahn einer der größten deutschen Wintersportlerinnen setzen würde.