Essen. Nachdem Jürgen Klopp Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer nach dessen Kritik an der Arbeit anderer Bundesliga-Klubs gekontert hatte, bekam der BVB-Trainer ligaweite Unterstützung. Als „Arrogant“ und „eine Frechheit“, beschrieb Hannover-Manager Dirk Dufner Sammers Aussagen.
Den Anfang hatte Jürgen Klopp gemacht, als er erklärte: „Ich glaube nicht, dass Bayern München ohne Sammer einen Punkt weniger geholt hätte.“ Am Wochenende folgten dann andere Bundesliga-Verantwortliche dem Beispiel des Trainers von Borussia Dortmund und stellten sich gegen Matthias Sammer.
Der Sportvorstand der Bayern bekam auf seine mittlerweile relativierten Aussagen zum Training anderer Klubs Kritik und Spott. „Ich kann nicht beurteilen wie der FC Bayern trainiert, aber ich denke, das stimmt nicht. Jeder hat seine Methode“, sagte Gladbachs Coach Lucien Favre zurückhaltend.
„Si tacuisses, philosophus mansisses!“
„Arrogant“ und „eine Frechheit“, nannte dagegen Dirk Dufner, Manager von Hannover 96, Sammers Kritik. Sein Mainzer Kollege Christian Heidel nannte als Grund für die Dominanz der Bayern die Finanzen: „Wenn wir auch die Möglichkeit hätten, in zwei Jahren für 130 Millionen Spieler kaufen, werden wir auch ohne die Ratschläge von Matthias Sammer Meister“, sagte Heidel der „Bild am Sonntag“ und fügte an: „So schwer ist das dann auch nicht.“
Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen richtete deutliche Worte an Sammer: „Man muss aufpassen, dass man nicht das Gefühl bekommt, dass man die Weisheiten dieser Fußballwelt für sich alleine gepachtet hat.“ Der Eintracht-Boss bemühte sein Schullatein: „Si tacuisses, philosophus mansisses!“ – bedeutet: „Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben.“ (dpa)