Nürnberg. .

Aaron Hunt gab dem wichtigen Sieg des SV Werder Bremen auch noch eine ehrenvolle Note. Der Kapitän rang sich mitten im harten Abstiegskampf beim 2:0-Erfolg beim direkten Konkurrenten 1. FC Nürnberg nach kurzem Innehalten zu der fairen Geste durch, einen falschen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Manuel Gräfe persönlich zu korrigieren. „So wollen wir kein Spiel gewinnen, auch wenn es Abstiegskampf ist“, erklärte Hunt.

Hunt hatte in der 75. Minute beim Lauf in den Strafraum ganz bewusst den Kontakt mit Gegenspieler Javier Pinola gesucht, doch der Argentinier war nicht verantwortlich für den Sturz des dreimaligen Nationalspielers. „Ich wollte den Elfmeter haben, aber es war nicht die richtige Entscheidung von mir“, erzählte Hunt.

Gräfes Pfiff hätte den Bremern die Chance zum 3:0 ermöglicht, so blieb es beim 2:0, das zu diesem Zeitpunkt noch keine Sieggarantie war. „Aber es ist ja dann gut gegangen“, sagte Hunt. Trainer Robin Dutt würdigte seinen Kapitän als „absoluten Sportsmann“. Ob Hunt auch beim Stand von 0:0 so ehrlich gewesen wäre? „Diese Frage stellt sich nicht“, entgegnete Dutt. „Ich bin froh, dass Aaron das gemacht hat.“

Werder Bremen war am 24. Spieltag der große Gewinner im Abstiegskampf. Mit erstligareifer Effektivität und neuer Defensivstärke gewannen die Bremer das Spiel, obwohl die Nürnberger dominiert hatten. Franco di Santo traf im Nachschuss nach einem Lattenkracher von Hunt (40.). Und Philipp Bargfrede hatte Glück mit einem abgefälschten Schuss aus 20 Metern (68.). „Es war kein gutes Spiel von uns, aber ein cleveres“, meinte der herausragende Innenverteidiger Sebastian Prödl.