Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat mit dem Sieg gegen Fortuna Düsseldorf II ein wichtiges Zeichen gesetzt. Nichtsdestotrotz drängten einige Fans, in erster Linie Teile der Ultras, auf die Entlassung von Waldemar Wrobel - und verglichen den Trainer mit einer Kartoffel.

Der aus sportlicher Sicht wichtige und überzeugende 5:0 (3:0)-Erfolg über Fortuna Düsseldorf II dürfte dem bei einem Teil der Fans in Ungnade gefallenen Trainer Waldemar Wrobel gut geschmeckt haben. Einen faden Beigeschmack wird aber hinterlassen haben, was sich auf den Rängen zutrug.

Ein Teil der stehenden Fans, vermehrt aus dem Ultra-Umfeld, boykottierte die Stimmungsmache, verweigerte gar den Torjubel. Ungewöhnlich still war es zwischenzeitlich an der Hafenstraße. Und wenn es in den ersten 45 Minuten doch laut wurde, schallte es „Wrobel raus“ aus dem unteren Bereich der Westtribüne. Zudem wurde - nicht zu übersehen - ein Banner präsentiert. Mit der Aufschrift „Selbst die Kartoffel hat mehr Fans als Waldemar Wrobel“.

RWE-Fans uneinig über Trainer Wrobel

„Welche Kartoffel“, fragen Sie sich? Um dieses Banner zu verstehen, muss man den Hintergrund der Aktion kennen. Bei Facebook war am 11. Februar die Seite „Kann diese Kartoffel mehr Fans haben als Waldemar Wrobel?“ gegründet worden. „Bei 500 Gefällt mir“, kündigte der Seitenbetreiber an, „gibt es Freitag ne kleine Aktion im Stadion“. Am 13. Februar, einen Tag vor dem Spiel gegen die Fortuna also, meldete der Administrator Vollzug: „Aktion für morgen ist vorbereitet. Lasst euch überraschen“, schrieb er auf der Seite.

Während ein Teil der Fans vehement auf eine Entlassung des 44-Jährigen pocht, schämen sich andere für Gründer und Mitglieder der Seite. Bereits beim Spiel gegen Düsseldorf hatte sich die Mehrheit der Fans mit Wrobel solidarisiert - und die Schmährufe gegen den Fußballlehrer niedergepfiffen.

Über die Personalie Wrobel herrscht große Uneinigkeit unter den Fans. In welche Richtung die Stimmung kippt, werden die nächsten Ergebnisse entscheiden.