Nürnberg. .

Matthias Sammer hatte das Stadion schon fast verlassen, da bog der Sportvorstand des FC Bayern auf Zuruf der Journalisten noch einmal um. Scheinbar gut gelaunt steuerte er auf die wartenden Reporter zu, und nach dem 2:0 beim 1. FC Nürnberg gab es trotz gewisser Anlaufschwierigkeiten der Münchener eigentlich nicht viel zu kritisieren. Sammer aber sah sich zu einem Rundumschlag genötigt.

Sein erster Kritikpunkt betraf den Rasen im Nürnberger Stadion. Eine „Katastrophe“ sei der gewesen, „unverantwortlich von den Verantwortlichen“. Dann schlug Sammer einen thematischen Bogen zu den Wechselgerüchten der vergangenen Wochen um Javi Martinez, der in Nürnberg sein Comeback feierte, und Thomas Müller. „Javi geht zu Real Madrid, Thomas sonst wohin. Alles Bullshit“, schimpfte Sammer. Gleiches gelte im Übrigen auch für Meldungen zur Ausfallzeit des verletzten Franck Ribéry.

Der Franzose hatte in Nürnberg passen müssen, weil er am Donnerstag kurzfristig wegen eines Blutergusses am Gesäß operiert worden war. Wie er sich an dieser prekären Stelle verletzen konnte, wusste und weiß man beim FC Bayern offenbar nicht so genau. In Nürnberg machten Gerüchte die Runde, Ribéry werde nicht nur für das Viertelfinalspiel im DFB-Pokal am Mittwoch beim Hamburger SV sowie am Samstag in der Bundesliga gegen Freiburg ausfallen, sondern auch für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal am 19. Februar.

Sammer erklärte, dass Ribéry am Montag untersucht werde, erst dann könne man verlässliche Angaben zur Ausfallzeit machen. Alle verfrühten Meldungen in dieser Sache seien daher ebenfalls „Bullshit“ und skeptische Nachfragen zu dem Thema konterte der Sportvorstand mit dem Hinweis, er erzähle „keinen Scheißdreck“.

Ähnlich hitzig wie bei Sammers Auftritt in den Katakomben war es zuvor auf dem Platz nur in der Anfangsphase der ersten Halbzeit zur Sache gegangen. Nürnberg war furios gestartet und stellte die Münchener mit hoher Laufbereitschaft vor Probleme. Doch Josip Drmic scheiterte im Eins-gegen-Eins an Manuel Neuer, im Gegenzug schockte Mario Mandzukic die Franken mit dem 1:0 (18.). Als Philipp Lahm kurz nach der Pause noch zum 2:0 traf (49.), war der Widerstand der Franken gebrochen – und dieses Ergebnis stellte dann sogar Sammer zufrieden.