Hamburg. .
Der Hamburger SV soll der 13. Verein in der Fußball-Bundesliga werden, der als Kapitalgesellschaft seine Geschäfte führt. Das haben am Sonntag 79,4 Prozent von 6380 Mitgliedern des Universalsportvereins entschieden. Sie votierten für das Konzept „HSV Plus“ des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Ernst-Otto Rieckhoff. Es sieht eine Ausgliederung der Fußball-Profi-Abteilung und die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vor.
Damit können Investoren ins Boot geholt werden, die Anteile in Höhe von maximal 24,9 Prozent erwerben dürfen. Fünf Konzepte standen zur Wahl.
„Das ist eine sanfte Revolution. Der größte Erfolg in meiner Funktion als Ehrenamtler. Ich bin überwältigt von der Klarheit des Votums“, sagte Rieckhoff. Die Ausgliederung ist aber noch nicht beschlossen. Das Konzept muss zunächst vom Vorstand vorangetrieben und den Mitgliedern zur Abstimmung im Mai oder Juni vorgelegt werden. Dann allerdings ist eine Dreiviertelmehrheit notwendig. Bei den unterschiedlichen Präferenzen der Mitglieder ist der Ausgang ungewiss.
Selbst der Vorstand hatte sich für eine Ausgliederung ausgesprochen. „Unsere Struktur verhindert schnelle Entscheidungen“, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende Joachim Hilke den Ist-Zustand. „Die Ausgliederung ist das Fundament für die Zukunft.“ Er betonte jedoch: „Wir sind klar gegen Investoren, die es auf Rendite abgesehen haben.“
Nie hatte der HSV mehr Mitglieder für eine Versammlung mobilisiert. Zwischenzeitlich waren 7135 Mitglieder im Congress Center Hamburg anwesend. „Unglaublich, was ich hier sehe. Ich bin stolz, dass so viel Leben ins Thema Strukturreform gekommen ist. Ich glaube, ich habe den Nerv vieler Mitglieder getroffen“, sagte Sieger Rieckhoff.