Flachau.
Im ständigen Wechsel-Spiel an der Spitze des Gesamtweltcups ist wenigstens vor dem Flutlicht-Slalom in Flachau klar: Maria Höfl-Riesch wird diesmal ihre Führung behalten. Die Doppel-Olympiasiegerin hat einen Vorsprung von mehr als 100 Punkten auf die amerikanische Slalom-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin, die als beste Torläuferin Fünfte des Gesamttableaus ist. „Es ist super, wenn man an einen Ort kommt, wo man weiß, das Rennen taugt einem. Da fährt man hoffentlich mit mehr Selbstvertrauen los“, sagte Höfl-Riesch mit Blick auf den Ski-Weltcup an diesem Dienstag.
Für sie geht es um den Tagessieg und Punkte, für ihre Schwester Susanne Riesch und auch Lena Dürr um die Olympia-Norm. Im Torlauf ist das Rennen in Österreich die letzte Chance vor der zweiten Nominierungsrunde.
Kontingent noch nicht ausgeschöpft
Bislang haben die Slalom-Fahrerinnen Höfl-Riesch, Christina Geiger und Barbara Wirth die Norm für Sotschi erfüllt. Gab es in Vancouver noch ein Ausfahren um die Startplätze und danach eine enttäuschte Katharina Dürr als Zuschauerin, so scheint es diesmal so, als ob der Deutsche Skiverband (DSV) sein Kontingent von vier Startplätzen nicht ausschöpfen könnte. Neben dem Torlauf-Trio hat bei den Alpin-Damen noch Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg das Olympia-Ticket gelöst. Aber die 24-Jährige startet nicht im Slalom.
Bei Susanne Riesch stehen im Comeback-Winter bei vier Slalom-Starts zwei Nullnummern und die Plätze 22 und 25 zu Buche. „Aber sie kann unter die ersten 15 fahren, wenn sie das fährt, was sie kann“, betonte Damen-Cheftrainer Thomas Stauffer und hofft bei der lange verletzten Schwester von Höfl-Riesch ebenso auf einen starken Flutlicht-Auftritt wie bei Dürr. Bei der einmaligen Weltcupsiegerin läuft es in diesem Winter überhaupt nicht rund. Im Torlauf gab es drei Nullnummern und einen 25. Rang. In Super-G und Riesenslalom ging sie leer aus.
Dagegen steht Kombinations-Weltmeisterin Höfl-Riesch an der Spitze des Gesamtklassements. Sechs Podestplätze, zwei davon im Slalom - bei allerdings auch zwei Ausscheidern. „Es ist einfach insgesamt ein bisschen mein Problem heuer, dass ich schon zu viele Fehler mache“, sagte die für den SC Partenkirchen startende Skirennfahrerin. „Aber die anderen machen auch Fehler, die scheiden auch mal aus. Deswegen ist im Moment im Gesamtweltcup alles sehr eng.“ Höfl-Riesch (731 Punkte) führt vor Anna Fenninger (Österreich/709), Tina Weirather (Liechtenstein/673) und Lara Gut (Schweiz/608), die alle drei nicht im Slalom antreten, sowie Shiffrin (USA/514).
Nach 18 von 34 Wettbewerben wechselte die Führung schon acht Mal, fünf Sportlerinnen standen einmal ganz oben. „Ich finde es ganz gut, wenn es wieder ein bisschen spannend wird“, bekundete Höfl-Riesch. „Aber abgerechnet wird eh erst am Ende, deswegen darf man sich nicht zu viele Gedanken jetzt schon darüber machen.“