Gelsenkirchen.

Für die Fußballprofis des FC Schalke 04 wäre es ein wertvoller Anschauungs-Unterricht, für die Besucher ist es das Wintersport-Ereignis des Jahres: In der Arena auf Schalke wird am Samstag (18.10 Uhr/ARD) wieder scharf geschossen, bei der Biathlon World Team Challenge trifft sich die internationale Elite – und das kurz vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi.

Weniger Gaudi – mehr Spitzensport, könnte das Motto der zwölften Auflage lauten; ein sanfter Schwenk, der vom Publikum offensichtlich immer noch angenommen wird: „Wir werden über 40 000 Zuschauer begrüßen können, und für Kurzentschlossene sind unsere Tageskassen noch geöffnet. Man sieht, der Biathlonsport lebt“, freut sich Moritz Beckers-Schwarz, Geschäftsführer der Arena Management GmbH, über die ungebrochene Popularität des Spektakels. Natürlich haben die Stammgäste im Publikum noch 2012 vor Augen, die Stimmung beim Abschied der Biathlon-Ikone Magdalena Neuner wird schwerlich zu toppen sein, aber die Veranstalter taten das ihrige mit einem Top-Starterfeld.

„Der Termin ist für die Aktiven einfach toll, nach zwei Wochen Training ist diese Veranstaltung der gelungene Abschluss, um noch einmal einen Reiz zu setzen“, freut sich Cheforganisator Herbert Fritzenwenger über die Resonanz. „Im Olympischen Biathlon-Stadion in Sotschi haben gerade einmal 7500 Menschen Platz. Gemessen an den Zuschauerzahlen in der Arena sei das in Sotschi „eine Micky-Maus-Veranstaltung“.

An der Spitze steht die Norwegerin Tora Berger, nach dem Neuner-Abschied der Superstar in der Biathlon-Szene. Und da es in der Weihnachtszeit dem zweiten norwegischen Superstar, Emil Hegle Svendsen, entgegen ursprünglichen Plänen doch plötzlich in den Fingern juckte, machte Fritzenwenger kurzerhand noch den Start eines zweiten norwegischen Teams möglich.

Aber einen Selbstläufer zum Sieg wird es für beide norwegische Teams nicht geben, zu ausgeglichen scheint die Konkurrenz. Denn nicht minder spektakulär ist die Nominierung des Teams Russland, in dem der Titelverteidigerin Ekaterina Yurlova mit dem dreimaligen Weltmeister Maxim Tchoudov ein weiterer Star an die Seite gestellt wurde, der auf Schalke sein letztes Biathlon-Rennen bestreiten wird. „Die Russen stehen vor Sotschi enorm unter Druck und wollen sich unbedingt beweisen“, weiß Fritzenwenger. Fast schon trotzig klingt sein Tipp, wenn er auf die Favoriten zu sprechen kommt: „Andrea Henkel und Andreas Birnbacher – irgendwann müssen wir das Ding mal gewinnen.“ Für die 36 Jahre alte Henkel, die nach dieser Saison ihre Karriere beenden will, soll es die Abschiedsvorstellung bei der World Team Challenge sein.

Für die Stammgäste unter den Zuschauern gibt es einige Änderungen. Das Promi-Schießen wurde zugunsten der Junioren German Team Challenge (15.50 Uhr), bei der sich die komplette deutsche Nationalmannschaft präsentieren wird, geopfert. Der Massenstart ist um 18.10 Uhr, das Verfolgungsrennen startet um 19.10 Uhr.