Oberstdorf. .

Die besinnlichen Weihnachtstage hat Severin Freund optimal genutzt. „Wir haben bei meinen Eltern gefeiert und uns so richtig verwöhnen lassen. Ich hatte viel Ruhe und konnte ordentlich Kraft tanken“, erzählt der Hoffnungsträger der deutschen Skispringer. Energie wird der 25-Jährige aus Rastbüchl bei der am Sonntag (16.30 Uhr/ARD) in Oberstdorf beginnenden Vierschanzentournee auch mehr denn je benötigen, denn Freund träumt vom ersten deutschen Gesamterfolg seit Sven Hannawalds Sieg vor zwölf Jahren.

„Ich bin bereit für den Sieg“, sagt Freund selbstbewusst, erwartet jedoch harte Konkurrenz: „Es wollen viele ganz nach oben, einfach wird das sicher nicht.“ Aber immerhin: Dass er die Weltelite bezwingen kann, hat der Bayer zuletzt mit seinem Sieg in Lillehammer bereits bewiesen. Im starken Team des Deutschen Skiverbandes gilt Freund als aussichtsreichster Kandidat auf eine vordere Platzierung.

Das war allerdings auch in den vergangenen Jahren so, ganz nach vorne reichte es aber nie. Im Olympia-Winter soll sich das mit mehr Erfahrung endlich ändern. „Die Form war bisher immer gut, was gefehlt hat, war die nötige Konstanz in meinen Sprüngen. Daran habe ich gearbeitet, und ich denke, ich bin einen Schritt weitergekommen“, sagt Freund. Rang sieben im Jahr 2012 war seine bisher beste Gesamtplatzierung, im Vorjahr reichte es nach gutem Start nur zu Rang 13, weil er in Bischofshofen den zweiten Durchgang verpasste.

Doch Freund denkt daran nicht zurück, ohnehin ist er nicht als Grübler bekannt. „Ich schaue lieber nach vorne“, sagt er. Und so hat er auch den Sturz am vergangenen Wochenende in Engelberg längst verarbeitet.

Ebenso macht das durchwachsene Wochenende zuvor beim Heim-Weltcup längst keine Sorgen mehr. „Auch wenn einmal ein Sprung, wie zuletzt in Titisee-Neustadt, nicht ganz aufgeht, bin ich trotzdem noch vorne mit dabei“, weiß Freund. Und das gibt Selbstvertrauen für die Tournee.