München. Der Druck auf Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nimmt weiter zu. Jetzt wurde bekannt, dass die BayernLB den 83-Jährigen auf 400 Millionen Dollar Schadenersatz verklagen will. Eine Anklage vor dem höchsten Zivilgericht Großbritanniens würde derzeit vorbereitet heißt es aus Kreisen des Geldinstitutes.

In der Schmiergeldaffäre um Bernie Ecclestone (83) nimmt der Druck auf den Formel-1-Mogul immer weiter zu. Nach dem Medienunternehmen Constantin will nun auch die BayernLB den Briten auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe verklagen. "Es ist zutreffend, dass die BayernLB mit Hochdruck an einer Klage gegen Herrn Ecclestone arbeitet, um diese voraussichtlich im Januar beim Londoner High Court einzureichen", sagte ein Sprecher der Bank.

Das Unternehmen fühlt sich im Zuge des Verkaufs seiner Formel-1-Beteiligungen im Jahr 2006 von Ecclestone geschädigt und will bis zu 400 Millionen Dollar (rund 291 Millionen Euro) von Ecclestone eintreiben. In London läuft bereits ein ähnlicher Prozess gegen den ehemaligen Gebrauchtwagenhändler. Vor der Wirtschaftskammer des High Court in London, des höchsten Zivilgerichts in Großbritannien, wird Ecclestone auf Schadenersatz von bis zu 170 Millionen Dollar verklagt.

Ecclestone soll dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld im Zuge des Verkaufs von BayernLB-Anteilen an den britischen Investor CVC gezahlt haben. Der mittlerweile zu achteinhalb Jahren Haft verurteilte Gribkowsky hatte Ecclestone in seinem Prozess schwer belastet.

Ecclestone bestreitet Vorwürfe

Ecclestone bestreitet die Vorwürfe und behauptet, von Gribkowsky erpresst worden zu sein. Gribkowsky soll Anspielungen gemacht haben, er wolle Ecclestones Geschäftsmodell den britischen Steuerbehörden melden. Nach Ansicht der BayernLB hätte man die Anteile an einen anderen Käufer als CVC zu einem deutlich höheren Preis verkaufen können.

BayernLB-AffäreIn München droht Ecclestone ein weiterer Prozess, auch die Staatsanwaltschaft in der bayrischen Landeshauptstadt will ihn vor Gericht bringen. Dann könnte es für Ecclestone richtig ernst werden. Sollte er in der Schmiergeld-Affäre wegen Anstiftung zur Untreue und Bestechung tatsächlich verurteilt werden, drohen ihm eine mehrjährige Haftstrafe und damit das Ende seiner über 30 Jahre andauernden Herrschaft über die Formel 1.

Die Entscheidung, ob Ecclestone auch in München der Prozess gemacht wird, soll Anfang 2014 fallen. (sid)