Gelsenkirchen. .

Die Szenerie wirkte vertraut. Schulter an Schulter saßen Horst Heldt und Jens Keller gestern auf dem Podium in der Gelsenkirchener Arena - wie seit fast einem Jahr schon. Und doch war irgendetwas anders. Denn als dem Manager Horst Heldt die Frage nach dem Trainer des FC Schalke 04 gestellt wurde, stellte er sich erstmals nicht mehr hinter Jens Keller. Heldt antwortete nur ausweichend: „Wir und das Trainerteam werden alles daransetzen, um erfolgreich zu sein. Dann werden wir gucken, wie die Situation nach dem Spiel in Nürnberg ist.“ Das sind im Fußball Sätze zur Vorbereitung einer Trennung.

Nach dem enttäuschenden Pokal-Aus gegen 1899 Hoffenheim (1:3) steht am Samstag das Bundesliga-Spiel beim Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach an und am Mittwoch muss Schalke den FC Basel bezwingen, um das Achtelfinale der Königsklasse zu erreichen. Zwei Spiele, in denen Königsblau Ergebnisse liefern muss, um nicht bereits vor Weihnachten zwei Saisonziele verspielt zu haben und in der Bundesliga weit zurück gefallen zu sein. Danach folgen die Partien gegen Freiburg und in Nürnberg - vier „Endspiele“ für Keller (Bild).

Den 43-Jährigen trafen die Sätze des Managers nicht unvorbereitet: „Ich muss ja realistisch sein, ich kenne das Geschäft“, sagte Keller dieser Zeitung. Momentan weiß er nicht einmal, ob der Verein nicht sogar bereits handeln würde, wenn es am Samstag in Mönchengladbach, wo die Borussia in dieser Saison alle sieben Bundesliga-Heimspiele gewann, auf kapitale Art schief gehen sollte.

Obwohl Timo Hildebrand in den Kader zurückkehrt, dürfte Ralf Fährmann im Tor bleiben. Keller vertraut seiner Elf: „Immer wieder, wenn es auch um meinen Kopf geht, gewinnt die Mannschaft, dann zeigt sie Charakter“, sagte er - in der Hoffnung auf ein großes Spiel am Samstag.