Mönchengladbach. .

Das haben selbst die Gladbacher Trainer-Legenden Hennes Weisweiler und Udo Lattek nicht geschafft: Mit dem siebten Sieg in den ersten sieben Heimspielen hat Borussia Mönchengladbach einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Nach dem 1:0-Sieg in einem wahren Geduldsspiel gegen den SC Freiburg befindet sich die Mannschaft von Trainer Lucien Favre noch immer inmitten einer rasanten Verfolgungsjagd hinter dem Spitzentrio Bayern München, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. „Es ist gerade für mich als junger Spieler schön, so etwas zu erleben“, staunte der 22 Jahre alte Offensivakteur Patrick Herrmann und sah noch kein Ende der Serie. „Wir haben das Zeug, hier jeden zu schlagen.“

Matchwinner war diesmal Raffael (63.), der vor 50 084 Zuschauern nach einer tollen Kombination mit Herrmann und Oscar Wendt seinen siebten Saisontreffer markierte. „Es ist schwer, gegen Freiburg Tore zu schießen“, lobte Gladbachs Coach Favre den Gegner, um den Schluss zu ziehen: „Wir hatten in der ersten Hälfte zwei, drei Chancen, die wir nicht genutzt haben. Trotzdem sind wir weiter ruhig geblieben und haben nicht die Nerven verloren, das haben wir sehr gut gemacht. Mit dem 1:0 können wir zufrieden sein.“

Immerhin ging ein Duell in dem Spiel unentschieden aus: Gladbachs Stürmer Max Kruse - in der Vorsaison noch Doppeltorschütze gegen die Borussia - und Freiburgs Angreifer Mike Hanke fielen in der Partie gegen ihre jeweiligen Ex-Klubs nicht sonderlich auf. „Für mich war es ein schönes Wiedersehen“, sagte Max Kruse: „Im Moment ist das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Außerdem sind wir so routiniert, dass wir solche Spiele auch über die Zeit bringen können. Der Rekord zeigt unsere Qualität.“ Durch den fünften Erfolg hintereinander - dies gab es zuletzt vor 18 Jahren - festigten die Borussen ihren vierten Platz.

Gladbach hatte zunächst mehr Ballbesitz, fand aber zu selten Lücken in der kompakten SC-Defensive. Dennoch hatten die Gastgeber die beste Chance vor der Pause. Nach Zuspiel von Juan Arango nahm Herrmann den Ball gekonnt mit und schloss mit einem Scherenschlag ab, doch Freiburgs Keeper Oliver Baumann lenkte die Kugel mit einem tollen Reflex an den Querbalken (27.). Mitte des ersten Durchgangs gaben auch die Freiburger Lebenszeichen im Offensiv-Bereich. Erst prüfte Admir Mehmedi (18.) Borussias Schlussmann Marc-André ter Stegen, drei Minuten später setzte Hanke einen Kopfball auf das Tor.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich erst einmal nichts. Die Gastgeber spielten wie eine Handball-Mannschaft den Ball um den Freiburger Strafraum herum, die Gäste lauerten auf eine Kontermöglichkeit - bis Raffael den erlösenden Treffer erzielte. „Wir haben schon bessere Spiele zu Hause gemacht“, sagt Granit Xhaka, „es ist wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben. Wie wir sie geholt haben, ist egal.“ Denn nur so spielt man eine erfolgreiche Saison.