Bremen. Der FSV Mainz 05 feierte einen knappen, aber verdienten 3:2-Auswärtserfolg in Bremen. Für die Mainzer waren Nikolai Müller und zwei Mal Shinji Okazaki erfolgreich, Elia und Neuzugang Franco di Santo trafen für Werder noch kurz vor Schluss. Nach der Niederlage muss Werder Bremen Richtung Tabellenende blicken.
Die Auswärtsschwäche überwunden und nach einer Zitterpartie dicht ans erste
Tabellendrittel herangerückt: Der FSV Mainz 05 hat sich im Weserstadion für
einen phasenweise sehenswerten Auftritt belohnt und bei Werder Bremen für
Ernüchterung gesorgt. Nach einer starken Vorstellung in den ersten 30 Minuten
und unnötigen Patzern in der Schlussphase setzten sich die Gäste bei den
Hanseaten verdient mit 3:2 (2:0) durch und verbesserten sich auf den siebten
Platz. 350 mitgereiste Fans feierten ihre Lieblinge nach dem Schlusspfiff
enthusiastisch.
Die Platzherren hingegen müssen nun wieder verstärkt
Richtung Tabellenende schauen - zumal bis zur Winterpause noch Partien gegen
Bayern München und Bayer Leverkusen auf dem Spielplan stehen.
Elia und di Santo verkürzten noch für Werder
Bei den
ersten beiden Toren für die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel half
Werder-Torhüter Sebastian Mielitz kräftig mit. In der siebten Minute verließ er
unmotiviert sein Gehäuse und wurde durch einen Heber von Nicolai Müller
überrascht. Zehn Minuten später unterschätzte der Keeper der Grün-Weißen eine
Bogenlampe von Zdenek Pospech, die an die Latte ging, den Abpraller verwandelte
Shinji Okazaki. Der Japaner traf aus kurzer Distanz in der 70. Minute nach einem
Konter zum 3:0, ehe Eljero Elia (85.) und Neuzugang Franco di Santo (90.) für
Bremen noch verkürzten.
Schon vor dem Führungstreffer hatten die Mainzer
vor 38.429 Zuschauern die Norddeutschen zweimal in Verlegenheit gebracht. Bei
einem Freistoß von Johannes Geis (4.) offenbarte Mielitz erste Probleme, in der
neunten Minute konnte er gerade noch mit einer Fußabwehr gegen Sebastian Polter
klären. In dieser Verfassung ist '05' auch im Heimspiel gegen Vize-Meister
Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) durchaus nicht chancenlos.
Zwei Großchancen für Bremens Hunt
Erst Mitte der
ersten Hälfte kamen die Platzherren zu ersten nennenswerten
Entlastungsangriffen. Asani Lukimya traf mit einem Kopfball in der 22. Minute
nur den Pfosten. Mainz zog sich ein wenig zurück und überließ nun dem Team von
Coach Robin Dutt mehr und mehr die Initiative. Doch zum Anschlusstreffer, den
Dutt wild gestikulierend am Spielfeldrand einforderte, reichte es bis zum
Halbzeitpfiff nicht mehr.
Nach dem Seitenwechsel blieb in Felix Kroos der
bis dahin beste Bremer verletztungsbedingt in der Kabine und wurde durch Mehmet
Ekici ersetzt. Der Türke, zuletzt selten zum Einsatz gekommen, setzte bereits in
der 47. Minute mit einem gefährlichen Distanzschuss ein erstes Ausrufezeichen.
Werder bemühte sich um Offensivdruck, doch mehr als zwei Großchancen für Aaron
Hunt binnen weniger Sekunden in der 67. Minute sprang dabei zunächst nicht
heraus. Immerhin kämpfte Werder vorbildlich weiter, der Ausgleich wollte in der
nervenaufreibenden Schlussphase aber nicht mehr gelingen.
Die
Mittelfeldspieler Hunt und Cedric Makiadi waren die stärksten Akteure bei den
Platzherren. Bei den Mainzern überzeugten besonders Schlussmann Loris Karius und
der zweifache Torschütze Okazaki. (sid)