London. .

Auf seiner Facebookseite präsentiert sich Lukas Podolski strahlend im neuen WM-Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Ob der England-Legionär vom FC Arsenal im Sommer aber bei der WM-Endrunde in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) dabei sein wird, steht derzeit in den Sternen. Die hartnäckige Muskelverletzung, die sich der 111-malige Nationalspieler Ende August zugezogen hat, machte Podolski früh in dieser Saison einen Strich durch die Rechnung. Besonders schmerzte ihn, dass es in seiner Wahlheimat London am Dienstag nicht beim Jahresabschluss der DFB-Auswahl gegen England dabei sein konnte.

Einen Besuch seiner Teamkollegen im luxuriösen Mannschaftshotel an der Themse ließ sich der 28-Jährige natürlich nicht nehmen, auch im Wembleystadion saß Poldi selbstverständlich am Dienstagabend mit seinem Berater und Freund Nassim Touihiri auf der Tribüne.

Bundestrainer Joachim Löw machte Podolski in einem kurzen Gespräch Hoffnung, dass dieser im ersten Länderspiel des Jahres Anfang März in Stuttgart gegen Chile wieder zum Aufgebot zählt. Mit diesem Match beginnt die unmittelbare Vorbereitung auf die WM, zudem ist es der letzte Test vor der WM-Nominierung Anfang Mai.

Auch Wenger kritisiert

„Er ist für mich nach wie vor ein enorm wichtiger Spieler, weil er diesem Team guttut mit seinen Möglichkeiten. Er hat immer wieder mit seiner Dynamik und vielen wichtigen Toren bewiesen, dass er für den Gegner schwer auszurechnen ist und ein Spiel entscheiden kann. Deshalb ist Lukas für mich trotz der fraglos größer gewordenen Konkurrenz auf dieser Position unverzichtbar“, sagte er bereits vor einigen Wochen. Zuletzt punkteten aber der Dortmunder Marco Reus und vor allem Andre Schürrle vom Premier-League-Rivalen FC Chelsea im linken offensiven Mittelfeld. Schürrle gelang beim 5:3-Erfolg in Schweden unlängst ein Dreierpack.

Nicht zuletzt deshalb ist der Stellenwert von Podolski in der Nationalelf zuletzt gesunken. Ob der Ende des Sommers ausgestellte Freifahrtschein von Löw im kommenden Frühjahr noch Gültigkeit besitzt, bleibt abzuwarten. Zunächst muss der ehemalige Münchner und Kölner, der vor kurzem bei seinem FC eine Loge für das RheinEnergie-Stadion angemietet hat, erstmal wieder einen Platz bei den Gunners finden.

Und das wird nicht einfach, wie die jüngsten Aussagen seines Vereinstrainers Arsene Wenger vermuten lassen. „Lukas ist super begabt, hat super Power, kann Freistöße schießen, Tore machen von überall, gut flanken, aber er kann sich noch besser entwickeln“, sagte der Franzose und fügte kritisch an: „Bei ihm hat man immer das Gefühl, dass er zu 80, 90 Prozent da ist, aber man will von ihm eben die 100 Prozent – und das ist bei ihm Weltklasse. Da ist noch mehr drin.“ Er müsse sein Potenzial in Zukunft konstant „rausbringen“, forderte Wenger.

Gesangsduett im Fernsehen

Podolski, der sich zurzeit im Lauftraining befindet, will es schon bald wieder seinem Trainer zeigen. Er sei guten Mutes. Die Reha hatte auch ihre guten Seiten, denn so hatte der England-Legionär mal Zeit für andere Dinge. Unter anderem präsentierte er sich vor anderthalb Wochen bei Deutschlands Samstagabendshow Nummer eins. Bei „Wetten, dass...“ gab der in Bergheim aufgewachsene Podolski eine gute Figur ab, kokettierte mit dem musikalischen Stargast Miley Cyrus und sang mit Moderator Markus Lanz „Superjeilezick“. Ob seine Zeit im Sommer supergeil wird, steht nicht fest. Man kann aber wetten, dass es für ihn eng wird.