Sinsheim. .
Für Bayern-Kapitän Philipp Lahm war die Einstellung des Uralt-Rekordes des Hamburger SV ein Stück „deutsche Fußball-Geschichte“. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schwelgte in höchsten Tönen – nur Pep Guardiola war die Bestmarke von 36 ungeschlagenen Bundesligaspielen in Serie piepegal. Der Trainer des Münchner Starensembles hatte nach dem mühevollen 2:1-Sieg bei 1899 Hoffenheim ganz andere Sorgen. „Es war nicht unsere beste Performance. Nicht alles lief optimal, daher werden wir unsere Spielweise korrigieren müssen“, mäkelte Guardiola.
Zwar hatte auch Rummenigge erkannt, dass der Sieg in Sinsheim „eine schwere Geburt“ gewesen war. Doch für ihn stand die erneut untermauerte Gewissheit im Vordergrund, dass die Mannschaft dank ihrer Qualität „auch Rückstande drehen kann. Und wir haben einen Rekord eingestellt, der für die Ewigkeit gedacht war.“ Diesen wolle man, so Rummenigge, nun ausbauen.
Seit dem 1:2 gegen Bayer Leverkusen am 28. Oktober 2012 ist der Triple-Sieger gegen nationale Konkurrenz nun schon unbezwungen. Für Lahm ist die Einstellung der Bestmarke, die der HSV zwischen 1982 und 1983 aufgestellt hatte, „absolut etwas Besonderes. Man nimmt sich nicht vor, Rekorde zu brechen. Aber wenn es passiert, ist es schön.“
Guardiola macht die Erfolgsserie allein jedoch nicht glücklich. Denn anders als in der Champions League, wo die Bayern am Dienstag in Pilsen bereits das Achtelfinale klarmachen können, lässt sein Team auf nationalem Terrain die Leichtigkeit vermissen. „Wir müssen uns in der Bundesliga verbessern“, fordert Guardiola.
Schon in Hoffenheim musste der Spanier sein taktisches Konzept ändern, weil die Hausherren dem Favoriten lange Paroli boten. „Wir sind stolz, die Bayern so in Bedrängnis gebracht zu haben“, befand TSG-Trainer Markus Gisdol.
Nach der durch einen Fehler von Manuel Neuer begünstigten Führung durch Niklas Süle (34.) lag sogar eine Überraschung in der Luft. Mario Mandzukic (39.) und Thomas Müller (75.) schossen den Rekordmeister aber noch zum Sieg und an die Tabellenspitze zurück.
Die Partie steigt in drei Wochen
Für Guardiola steht fest: „Wir müssen und werden uns verbessern, um Meister zu werden.“ In drei Wochen steht das Topduell mit Herausforderer Borussia Dortmund an, der einen Punkt Rückstand aufweist. „Der BVB ist eine der weltbesten Mannschaften. Die haben seit fünf Jahren den gleichen Trainer und spielen sehr gut“, lobte Guardiola den Gegner. Klingt nach viel Arbeit in den kommenden drei Wochen.