Berlin. Gehaltsgrenzen im europäischen Fußball will Klaus F. Zimmermann, Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA). Der Experte sieht in den US-Profiligen ein Vorbild. Die Gehaltsgrenzen würden dem Wettbewerb in der Bundesliga gut tun und die Marktmacht einzelner Clubs stoppen.

Angesichts einer wachsenden wirtschaftlichen Diskrepanz zwischen reicheren und ärmeren Clubs auch in der deutschen Bundesliga fordert der Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus F. Zimmermann, eine Neuregelung für Spitzengehälter im europäischen Fußball.

"Bevor der europäische Spitzensport seinen Konzentrationsprozess noch weiter fortsetzt und einige wenige Vereine mit allen Titeln davonlaufen, sollten wir aus dem Beispiel Amerika lernen. Dort werden die Grundprinzipien der Fairness nachhaltig mit den Grundsätzen des freien Marktes verbunden", schreibt Zimmermann in einem Gastbeitrag für "Handelsblatt Online". In den US-Profiligen gibt es Gehaltsgrenzen, wird das Gehaltsbudget der Clubs gedeckelt.

Gehalts-Neuregelung würde dem Wettbewerb in der Bundesliga "gut tun"

Mit Blick auf Deutschland stelle sich die Frage, "inwieweit Bayern München und Borussia Dortmund nicht zu dominant geworden sind und ob sich dieser Trend aufgrund ihrer Marktmacht beim Spieleraufkauf nicht noch weiter fortschreiben wird. Das würde dem echten Wettbewerb in der Bundesliga nicht gut tun", meint der IZA-Direktor.

Immerhin hätten die beiden Mannschaften seit dem Jahr 2000 insgesamt zehn Meisterschaften errungen sowie zahlreiche weitere Titel. Gleiches gelte auch europaweit. (dpa)