Saarbrücken. .
Nur wenige Minuten nach der neuerlichen Pokal-Blamage und dem Aus in der ersten Runde begann für die Akteure des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen der Spießrutenlauf vor den aufgebrachten Fans. „Sie waren richtig sauer, aber der Unmut ist berechtigt. Da ist es auch meine Aufgabe, Rede und Antwort zu stehen“, sagte Bremens neuer Trainer Robin Dutt nach der 1:3 (1:1, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken.
Im dritten Jahr nacheinander waren die Hanseaten zum Auftakt des DFB-Pokals an einem Drittligisten gescheitert. Vor allem aber die Art und Weise gab fünf Tage vor dem Bundesligastart beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig Rätsel auf. „Es gab sicherlich vieles zu erklären, aber nichts schön zu reden“, sagte Dutt, der schnellstmöglich mit der Aufarbeitung der Schmach beginnen und seine Mannschaft vor allem psychologisch wieder aufbauen will.
Ein Neuaufbau sollte unter dem früheren DFB-Sportdirektor an der Weser einsetzen, das erste Pflichtspiel aber bedeutete gleich einen Rückschlag. Dabei erzielte Nils Fischer (45.) die Führung für den aufopferungsvoll kämpfenden Underdog. Sebastian Prödl (59.) rettete die Bremer zwar in die Verlängerung, doch da sorgten Tim Stegerer (105.+1) und Marcel Ziemer (111.) für die Überraschung und verwandelten den Ludwigspark in ein Tollhaus, während der Bremer Anhang seinem Ärger lautstark Luft machte. „Das ist verständlich. Wir wollten mit einem positiven Gefühl in die Liga starten“, sagte Kapitän Clemens Fritz.
Die Bremer müssen sich erheblich steigern, um am Samstag in Braunschweig den nächsten Rückschlag zu vermeiden. Immerhin: Auch Gegner Eintracht erlebte eine Pokal-Pleite. Die Braunschweiger verloren bei Zweitligist Arminia Bielefeld mit 1:2 und feierten eine misslungene Generalprobe für ihre erste Bundesliga-Saison seit 28 Jahren.
Kräftig blamiert hat sich auch der 1. FC Nürnberg. Ein Jahr nach dem Desaster beim TSV Havelse verlor der Bundesligist beim tapferen Zweitligisten SV Sandhausen mit 3:4 (1:1, 1:1, 1:0) im Elfmeterscheißen. Sandhausens Torhüter Manuel Riemann wurde zum Helden, er hielt zwei Elfmeter von Hanno Balitsch und David Pinola.