Trier. Beim mühsamen 2:0-Sieg ihrer Mannschaft bei Eintracht Trier verleihen die Kölner Fans der hitzigen Pokal-Atmosphäre mit dem Abbrennen bengalischer Feuer eine negative Facette. Als Rauchschwaden durch das Moselstadion ziehen, steht die Partie vor dem Abbruch.
Nicht sportlich, aber durch zündelnde Fans hat sich der 1. FC Köln im DFB-Pokal blamiert: Die Erstrundenpartie des Zweitligisten beim Regionalliga-Club Eintracht Trier stand am Samstagabend vor dem Abbruch. Chaoten unter den 2000 mitgereisten Kölner Anhängern hatten mit dem unerlaubten Abbrennen bengalischer Feuer in der zweiten Halbzeit eine zweiminütige Spielunterbrechung provoziert. Die Freude über den 2:0 (0:0)-Sieg im Moselstadion fiel deshalb nicht überschwänglich aus.
In einer Stellungnahme vom Sonntag distanzierten sich die Rheinländer von den Randalierern. "Der 1. FC Köln muss aufgrund der Vorfälle zum wiederholten Male mit einer Strafe durch den DFB rechnen", hieß es auf der Club-Homepage. "Damit schaden die Täter dem Verein, den sie doch eigentlich unterstützen wollen, empfindlich. Darüber hinaus fügen die Bilder aus Trier dem Image des Clubs schweren Schaden zu." Der Ex-Bundesligist kündigte an, alle technischen und juristischen Mittel auszuschöpfen, um die Täter zu ermitteln und in Regress zu nehmen. Zudem rief er Zeugen auf, sich zu melden, und appellierte an die Fans, "Zündler und Chaoten wie jene in Trier nicht zu decken und nicht zu unterstützen."
Schiedsrichter musste Begegnung unterbrechen
Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) hatte die Partie nach der Unterbrechung in der 77. Minute zwar wieder angepfiffen, nachdem sich der Anhang beruhigt hatte. Die Atmosphäre im Stadion, durch das Rauchschwaden waberten, blieb dennoch hitzig. Vor allem weil sich die Trierer vor ausverkauftem Haus und 10 494 Zuschauern mit aller Macht gegen die beim Stand von 0:1 noch keineswegs besiegelte Niederlage stemmten.
Marcel Risse hatte nach einem Foul von Steven Kröner an Anthony Ujah den fälligen Elfmeter zum 1:0 verwandelt (48.). Trier gab nach dem Rückstand jedoch nicht auf, sondern hätte durch Marco Quotschalla (58./60.) sogar zweimal den Ausgleich erzielen können, bevor der eingewechselte Marco Thiel für die Entscheidung sorgte (87.). Kölns Trainer Peter Stöger ärgerte sich ebenfalls über die Störenfriede: "Ich weiß nicht, wie die Bengalos ins Stadion kamen, ich habe sie jedenfalls nicht mitgebracht. Wir können nur hoffen, dass wir jetzt keine Strafe bekommen." (dpa)