London. .

Sogar der große Zinedine Zidane gerät ins Schwärmen, wenn er über Gareth Bale spricht. „Er steht auf einer Stufe mit Ronaldo und Messi“, sagt der Weltstar, Sportdirektor und Co-Trainer von Real Madrid über den Waliser, der sich in Kürze wohl teuerster Fußballer der Welt nennen darf. Seit Wochen laufen die Königlichen dem „Prince of Wales“ hinterher, sie spielen eine irrwitzige Poker-Partie mit Bales Klub Tottenham Hotspur. Eine Ablöse von 145 Millionen Euro steht im Raum. Das entlockte selbst der sensationsgewohnten Marca nur einen Kommentar: „Wahnsinn!“

Real scheint gewillt zu sein, vier Jahre nach dem Weltrekordtransfer von Cristiano Ronaldo für 94 Millionen Euro in neue Dimensionen vorzustoßen und damit dem Mantra von Klubboss Florentino Perez zu folgen. „Die teuersten Spieler sind normalerweise die billigsten“, sagt der Bauunternehmer gerne mit Blick auf die Einnahmen, die Weltstars über Merchandising und Werbung bringen.

Das Problem: Gareth Bale ist (noch) kein Weltstar, was die Königlichen allerdings nicht zu stören scheint. „Die größten Spieler können auch mal nicht so große Spiele machen, aber sie können in einem einzigen brillanten Moment alles verändern“, sagt Zidane: „Das sind die Spieler, die dir Champions-League-Titel bringen.“ Real läuft seit elf Jahren dem zehnten Triumph im wichtigsten Klubwettbewerb hinterher, auch deshalb sagt Zidane: „Wir werden bei Gareth Bale nicht locker lassen. Auf keinen Fall.“

Interessant wird es, wenn der Transfer wirklich vollzogen wird. Bale, Fußballer des Jahres in England, hat in der vergangenen Saison 21 Tore in 33 Liga-Spielen erzielt und auf Tottenhams linker Seite mit Weltklasseleistungen in Serie für Aufsehen gesorgt – bei Real spielt dort Cristiano Ronaldo (28). Fünf direkte Freistöße hat der Sohn eines Hausmeisters für die Spurs in der vergangenen Spielzeit versenkt – bei Real ist Ronaldo dafür zuständig.

Ronaldo schweigt zu den Aktivitäten von Real. Er mag ähnlich denken wie Xavi, der Star des FC Barcelona, der zuletzt sagte: „Wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn noch nicht über 90 Minuten spielen sehen. Ich weiß nicht, ob Bale das Geld wert ist.“