Duisburg. .

Vor gut zwei Jahren hatte der MSV Duisburg wenig Freude mit dem FC Schalke 04. Der MSV kassierte im DFB-Pokalfinale in Berlin gegen die Knappen eine 0:5-Klatsche. Es war trotz der Niederlage der letzte große Auftritt einer Duisburger Fußball-Mannschaft – der rasante Absturz der Zebras setzte ein. Heute Mittag kämpft der MSV in Frankfurt um die Drittliga-Lizenz. Auf den letzten Metern gibt es Hilfe der beiden großen Revierklubs. Der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund springen dem MSV mit Darlehen zur Seite, damit der Verein beim DFB die geforderte Sicherheitsreserve für den Spielbetrieb in Höhe von zwei Millionen Euro nachweisen kann.

Kurz vor Ablauf der Frist zur Einreichung der Lizenzunterlagen am Freitagnachmittag sicherte sich der MSV nach Informationen dieser Zeitung die Hilfe der beiden Bundesligisten. Die Westklubs helfen mit zinslosen Darlehen in Höhe von jeweils rund 300 000 Euro aus. Die Kredite sind unbefristet. Der MSV soll das Geld zurückzahlen, wenn es dem Klub nach einer Konsolidierung wieder besser gehen sollte.

Zudem stehen Schalke und Dortmund für Freundschaftsspiele parat, mit denen der MSV weitere Einnahmen erzielen kann. Schalke 04 bestätigte gegenüber dieser Zeitung, dem MSV zu helfen, jedoch ohne Zahlen zu nennen. „Ob unsere finanzielle Unterstützung ausreichen wird, damit der MSV am Montag vom DFB tatsächlich die Lizenz erhält, das kann ich wirklich nicht beurteilen“, sagte Finanzvorstand Peter Peters.

Am Abend sickerte zudem durch, dass auch der Rekordmeister FC Bayern München den MSV in ähnlicher Größenordnung unterstützt haben soll.

Heute wird verhandelt

Um 12 Uhr beginnt heute beim DFB in Frankfurt die Verhandlung, an der der MSV mit einer dreiköpfigen Delegation teilnimmt. Der MSV hatte schon in der vergangenen Woche am Main mit dem DFB verhandelt und kehrte mit neuen Hausaufgaben nach Duisburg zurück. Noch in der Nacht zum Freitag musste der MSV einen Notar konsultieren, damit die eingereichten Dokumente auch den Auflagen des DFB entsprechen. Am Freitag klaffte noch eine Finanzierungslücke in Höhe von rund 600 000 Euro, die der MSV wohl mit Hilfe der Kredite der Reviernachbarn im letzten Augenblick schließen konnte.

Fallen die Duisburger heute in Frankfurt allerdings erneut durch, wird eine Insolvenz wahrscheinlich sein, die Zebras würden in der fünftklassigen Oberliga spielen. Gibt es jedoch aus Frankfurt grünes Licht, strebt der MSV für den morgigen Dienstag den Trainingsauftakt an. Manager Ivica Grlic steht in Kontakt mit zahlreichen Spielern und Trainern. Zum Kandidatenkreis für den Trainerjob nach dem Abgang von Coach Kosta Runjaic gehören unter anderem Karsten Baumann (zuletzt Aue) und Stephan Schmidt (zuletzt Paderborn). Wer immer neuer Trainer wird, er tritt kein leichtes Amt an.