Silverstone. .
Sebastian Vettel wirkte erleichtert. Die ständigen Streitigkeiten und Grabenkämpfe bei Red Bull haben bald ein Ende. Sein langjähriger Intimfeind und Widersacher Mark Webber wechselt nach dieser Saison zu Porsche. Zwölf Rennen noch, dann ist Schluss. Und der Formel-1-Topstar bekommt einen Kollegen, der seine Machtposition nicht mehr infrage stellt.
Denn klar ist: Vettel entscheidet über den neuen Mann an seiner Seite. Auch wenn er das so nie ausdrücken würde. „Ich erwarte nicht, dass man mich fragt. Aber es wäre natürlich schön“, sagte der WM-Führende vor dem Grand Prix von England in Silverstone (Sonntag, 14 Uhr/RTL und Sky). Vettel will nicht nur mitreden, sondern im Fall der Fälle auch sein Veto einlegen können.
Und diesen Wunsch wird ihm Red Bull schon aus eigenem Antrieb erfüllen. Schließlich läuft Vettels Vertrag 2015 aus – das ist in der schnellen Formel 1 nicht besonders lang. Und die Roten Bullen werden vermeiden wollen, sich den Zorn des Vorzeigefahrers mit einer umstrittenen Personalentscheidung zuzuziehen. Schließlich hat Vettel auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass Ferrari mit seiner Tradition einen ganz besonderen Reiz auf ihn ausübt. Und so sagt Teamchef Christian Horner fast pflichtbewusst: „Seine Meinung wird Gewicht haben.“
Große Freiheiten
Der Heppenheimer tendiert im Moment wohl zu seinem Kumpel Kimi Räikkönen. Der 33-jährige „Iceman“ gilt als Favorit: Er wäre zu haben, sein Vertrag bei Lotus läuft aus. „Jeder weiß, dass wir gut miteinander auskommen“, sagte Vettel.
Doch würde Ex-Weltmeister Räikkönen gegen Weltmeister Vettel wirklich zurückstecken? Bei Lotus genießt der Finne derzeit alle Freiheiten. „Ich kann machen, was immer ich will“, sagt Räikkönen. Als Alternativen für Räikkönen nannte Red Bull die beiden Toro-Rosso-Piloten Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne.