Frankfurt/Main. Wegen der Zielvereinbarungen bei Olympia 2012 in London gab es massive Kritik. Nun plant der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bei den Sommerspielen 2016 eine Steigerung der Medaillenausbeute. Die Zielvereinbarungen liegt für Rio de Janeiro bei 40 bis 70 Medaillen.
Nach massiver Kritik an den Zielvereinbarungen bei Olympia 2012 in London und deren Neuordnung peilt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro eine Steigerung der Medaillenausbeute an. Man strebe an, „dass die deutsche Olympiamannschaft nach London 2012 mit 44 Medaillen und 81 Finalplätzen den positiven Trend fortsetzt und die Zahl der Medaillen und Finalplätze weiter steigert“, sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper am Montag in Frankfurt am Main.
Die Zielvereinbarungen nach den regelmäßig stattfindenden Meilensteingesprächen zwischen dem DOSB und den Verbänden liegt für Rio de Janeiro bei 40 bis 70 Medaillen (Medaillenkorridor) und 152 bis 182 Finalplatzierungen. Für London 2012 waren als Ziel ursprünglich 28 deutsche Siege und 86 Medaillen ausgegeben worden. Die neue Zielvereinbarung geht also de facto von einer geringeren Ausbeute aus. Tatsächlich erreicht wurden in London 11 Olympiasiege und insgesamt 44 Medaillen
Über 36 Millionen Euro für Förderstränge
Um die Vorstellungen für Rio 2016 zu realisieren, können die Verbände 2013 auf eine Grundförderung von insgesamt 28,31 Millionen Euro zurückgreifen. Die Höhe der Projektförderung liegt bei 7,99 Millionen Euro. Die Gesamtsumme für beide Förderstränge beträgt damit 36,3 Millionen Euro. Der DOSB kann damit im kommenden Jahr rund 1,3 Millionen Euro mehr verteilen als 2012. Allerdings liegt die Höhe der zur Verfügung stehenden Projektmittel für den Sommersport um knapp 2,8 Millionen Euro unter der von den Verbänden benötigten Gesamtsumme.
Neu ist auf dem Weg nach Sotschi und Rio, dass die Spitzensportverbände bei der Verteilung der Projektmittel am vereinbarten Medaillenkorridor für Olympia 2016 bemessen und in fünf Gruppen eingeteilt wurden. Je nach Gruppenzugehörigkeit werden diese unterschiedlich gefördert.
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Bei den Winterspielen in Sotschi im kommenden Jahr „soll in der inoffiziellen Nationenwertung ein Podestplatz erreicht werden“, sagte Vesper, der die Mannschaft als Chef de Mission anführen wird. In den Meilensteingesprächen haben sich die sieben Wintersportverbände mit dem DOSB auf einen Korridor von 27 bis 42 Medaillen verständigt. Dafür stehen ihnen in diesem Jahr 5,39 Millionen Euro Grundförderung und 2,75 Millionen Euro Projektförderung zur Verfügung. Die Gesamtfördersumme liegt damit 2013 bei rund 8,14 Millionen Euro.
Kontroverse Debatte bei Olympia 2012
Über Zielvereinbarung und Förderung hatte es während und nach Olympia in London eine kontroverse Debatte gegeben. DOSB und Innenministerium hatten die Vorgaben erst nach einer Klage durch zwei Journalisten öffentlich gemacht. Die sogenannten Zielvereinbarungen über angestrebte Medaillengewinne bei Olympischen Spielen werden alle vier Jahre mit den Sportverbänden ausgehandelt. Sie sind Grundlage für die Vergabe von Fördergeldern. (sid)