Salvador de Bahia. .

Hitze, Proteste, Reisestrapazen und mitreißender Fußball – Joachim Löw hat bei seinem ersten Aufenthalt in Brasilien „wahnsinnig wichtige“ Eindrücke für die wohl schwierigste Mission in seiner Amtszeit gewonnen. Und trotz der Massendemonstrationen sowie heftiger Sicherheitsdebatten beim Confederations Cup fiebert der Bundestrainer der Weltmeisterschaft in einem Jahr entgegen. „Die Vorfreude ist auf jeden Fall gewachsen“, sagte der Bundestrainer zum Abschluss seiner Erkundungsreise.

Angst beschleicht den 53-Jährigen knapp zwölf Monate vor dem Turnierstart nicht. „Nein, ich befürchte keine Hochsicherheits-WM“, antwortete Löw ungeachtet der Ausschreitungen und Polizeiaufmärsche. Persönlich habe er Gastfreundschaft erlebt: „Die Brasilianer leben und lieben den Fußball.“ Sportlich und organisatorisch betrachtet Löw die WM-Teilnahme nach den Erfahrungen, die er beim Confed Cup „in wirklich tollen Stadien“ gemacht habe, als Mammutaufgabe. „Das Klima ist sehr belastend, die Flugreisen sind extrem“, so der Bundestrainer. Auf sein Team kommen demnach auch extrem anstrengende WM-Wochen zu. „Die Spieltage und die Anreise am Tag vorher werden eine Wahnsinnsbelastung für die Spieler sein. Das stellt uns vor die größten Herausforderungen der letzten zehn Jahre“, erklärte Löw.

Die Proteste zehntausender Menschen im Spielort Fortaleza bekamen Löw und sein Assistent Hansi Flick unmittelbar mit. „Der Weg zum Stadion war auch für uns beschwerlich“, so der Bundestrainer. Trotzdem fürchte er nicht um die Sicherheit der deutschen Mannschaft beim WM-Turnier. „Ich habe Vertrauen in die Organisatoren.“ Löw äußerte „Verständnis für die Menschen, dass sie auf die Straße gehen, dass sie demonstrieren für mehr Bildung, für mehr Gesundheit, dass sie mehr Investitionen für diese Dinge fordern“.

Quartierfrage noch nicht geklärt

Das Hauptaugenmerk der DFB-Delegation beim Kurzaufenthalt im WM-Land galt den WM-Planungen für die Nationalmannschaft. Die Quartierfrage sei noch nicht gelöst worden, sagte der Bundestrainer. Die Tendenz geht eindeutig Richtung Atlantikküste, der Touristenort Porto Seguro gilt als eine mögliche Option.