Wien. .

Der Rausch hält an: Sechs Tage nach dem Pokalsieg und dem Abschluss einer unglaublichen Saison mit Triple-Sieger Bayern München gingen für dem österreichischen Nationalspieler David Alaba die Feierlichkeiten weiter. Im Wiener Ernst-Happel-Stadion blickte der schmächtige 20-Jährige etwas ungläubig in ein Meer aus jubelnden Fans, nachdem er die österreichische Nationalmannschaft mit einer Klasseleistung zum 2:1 (2:0)-Sieg gegen die favorisierten Schweden geführt hatte. Team Austria bleibt auf Kurs WM-Endrunde 2014 in Brasilien - und Alaba hat gewaltigen Anteil daran.

„Das war heute eine super Leistung der Mannschaft“, sagte er gewohnt bescheiden, nachdem sein Team mit vereinten Kräften die Schweden mit Superstar Zlatan Ibrahimovic in Schach gehalten hatte.

Deutschland ist am 6. September der nächste Gegner des Teams von Trainer Marcel Koller. In seinem vertrauten Münchner Stadion will Alaba dann Klubkollegen wie Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller oder Manuel Neuer in die Schranken weisen. Wenn der kleine Flügelflitzer seine Elf erneut zu einer ähnlichen Leistung mitreißen sollte wie gegen Schweden, darf Österreich nach acht Niederlagen in Folge durchaus von einem Überraschungscoup beim großen Nachbarn träumen. „Es ist fantastisch, die Spieler haben alles gegeben“, frohlockte der sonst eher reservierte ÖFB-Teamchef Koller.

Schweden war in Wien stark gestartet, die Gastgeber begannen verunsichert und gerieten direkt unter Druck. Alaba änderte dies. Nachdem der Bayern-Star per Foulelfmeter in der 26. Minute das wegweisende 1:0 erzielt hatte, lief plötzlich alles wie am Schnürchen. Der ebenfalls starke Stuttgarter Martin Harnik, der schon den Elfmeter herausgeholt hatte, bereitete das 2:0 durch Marc Janko (32.) vor. Nachdem Johan Elmander in der 82. Minute auf Zuspiel von Ibrahimovic der Anschlusstreffer gelungen war, musste Österreich zehn Minuten lang unter Hochdruck zittern, ehe der Dreier perfekt war. „Der Abpfiff kam zum rechten Zeitpunkt“, sagte Linksverteidiger Christian Fuchs.

Der Schalker stand beispielhaft für eine riskante Taktik des ehemaligen Kölner und Bochumer Bundesligatrainers Koller. Der 52-Jährige schenkte in seiner Startelf neben Fuchs auch Marko Arnautovic (Werder Bremen) das Vertrauen, einem Spieler , der wie Fuchs in seinem Verein kaum noch eine Rolle spielt. Beide Profis dankten Koller das Vertrauen mit sehenswerten Leistungen.

Der 2:1-Sieg von Österreich gegen Schweden ermöglicht der deutschen Nationalmannschaft eine frühzeitige Qualifikation für die Fußball-WM 2014 in Brasilien. Den wahrscheinlichen Sieg der Schweden gegen Außenseiter Färöer am kommenden Dienstag vorausgesetzt hätte Deutschland vor dem nächsten Doppel-Spieltag im September in der Gruppe C fünf Punkte Vorsprung vor den drei Verfolgern Schweden, Österreich und Irland. Dann könnte die DFB-Elf bereits am 10. September im Auswärtsspiel auf den Färöer das Brasilien-Ticket lösen.