Hoffenheim. .
Sein großes Idol aus Jugendzeiten muss Dietmar Hopp für mindestens 180 Minuten beiseiteschieben. Beim legendären WM-Finale 1954 - der heutige Mäzen von 1899 Hoffenheim war gerade einmal 14 Jahre alt - entdeckte Hopp den großen Fritz Walter, die Symbolfigur des 1. FC Kaiserslautern, für sich. Ab Donnerstag, wenn es für Hoffenheim gegen die Pfälzer um die Erstklassigkeit geht, dürfte diese „alte Liebe“ für zwei Spiele ruhen.
Die beiden Relegationspartien in Sinsheim und am Montag kommender Woche in Kaiserslautern (beide 20.30) sind für den Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga die letzte Chance zur Rettung einer Katastrophen-Saison - mit der eigentlich keiner mehr gerechnet hätte.
Hoffenheim voller Zuversicht
„Das scheinbar Unmögliche ist passiert“, sagte der 73-jährige Hopp nach dem 2:1 bei Borussia Dortmund. „Wir sind sehr dankbar für die Chance, die Relegationsspiele bestreiten zu dürfen und sehen diesen voller Zuversicht entgegen.“ Mit Zuversicht zwar - aber nach den Erlebnissen der vergangenen Monate auch mit einer gehörigen Portion Demut. „Wir müssen die Freude und Euphorie mitnehmen aber gleichzeitig auch den Finger heben“, äußerte Trainer Markus Gisdol, der mit seiner Ruhe und Sachlichkeit den Aufwärtstrend erst möglich gemacht hatte: „Es gibt nichts zu feiern.“
„Alles ist möglich“
Die Favoritenrolle will zwar auch in Kaiserslautern niemand haben - „aber Fußball ist manchmal verrückt“, sagte FCK-Coach Franco Foda: „Wir müssen uns nicht schlechter reden als wir sind. Wenn wir unsere maximale Leistung abrufen und an unsere Grenzen gehen, ist alles möglich.“ Nach der verpatzten Generalprobe auf dem Betzenberg (1:2 gegen den FC St. Pauli) schottet sich der Tabellendritte der 2. Liga ab, trainiert noch zweimal unter Ausschluss der Öffentlichkeit. „Wir sind gut vorbereitet und kennen den Gegner sehr gut“, sagte Foda.